»Abteilung Presse und Propaganda«

Die Reichsfrauenführung verfügte über eine eigene Presse- und Propagandaabteilung, die erheblichen Einfluß auf die öffentlich propagierten Frauenbilder hatte. Der Einsatz von Frauen im sozialen und kulturellen Bereich, in der Familie und am Arbeitsplatz sollte ins rechte Licht gerückt werden. Gleichzeitig diente die Propagandaarbeit der Selbstdarstellung von NS-Frauenschaft und Deutschem Frauenwerk.

Die Mitarbeiterinnen der Abteilung engagierten Fotografinnen und Schmalfilmerinnen. Sie unterhielten ein Bildarchiv und standen in Kontakt zu den Redakteurinnen und Redakteuren von Tageszeitungen, Zeitschriften und Rundfunksendern. Sie begleiteten Filmteams bei Dreharbeiten zu frauenspezifischen Themen und bemühten sich um die Betreuung angehender Journalistinnen. Sie organisierten »Reichsausstellungen«, »Lehrschauen« und Filmvorführungen. Plakate, Broschüren, Flugblätter und Dia-Serien entstanden in ihrem Auftrag.

NS-Frauenschaft und Deutsches Frauenwerk gaben neben den Zeitschriften »Deutsche Hauswirtschaft« und »Mutter und Volk« auch zwei allgemeine Frauenillustrierte heraus: »NS-Frauenwarte« und »Frauenkultur«. Als »einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift« hatte die zweiwöchentlich erscheinende »NS-Frauenwarte« 1938 eine Auflage von rund einer Million. Die »Frauenkultur« (bis 1942: »Frauenkultur im Deutschen Frauenwerk«) erschien monatlich mit einer Auflage von nur 23.000 Exemplaren. Die Zeitschrift des Deutschen Frauenwerks verstand sich selbst als »Spiegel geistigen und künstlerischen Frauenschaffens« und berichtete kontinuierlich über beruflich erfolgreiche Frauen. Im Gegensatz zur »NS-Frauenwarte« wandte sie sich vor allem an eine bildungsbürgerlich geprägte Leserinnenschaft. Beide Zeitschriften veröffentlichten häufig Aufnahmen von Liselotte Purper.