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Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches war der Adel die politisch wichtigste Personengruppe. Aus dieser Gruppe stammten nicht nur Könige und Fürsten, sondern auch die meisten ihrer Berater und Gefolgsleute. Der Adel bildete keinen geschlossenen Stand. Am unteren Ende standen die »Ministerialen«, aufgestiegene, aber unfreie Dienstmannen. Zusammen mit den niederadligen Edlen waren sie die Kerngruppe und Träger eines Ideals; Tugenden des Rittertums teilten auch Grafen und Herzöge: Die Beherrschung des Pferdes, der Gebrauch der Waffen und die Beachtung eines Ehrenkodexes unter Gleichen einte die Häuser über Generationen und Sprachgrenzen.
Im Auftrag eines geistlichen oder weltlichen Fürsten, aber auch aus eigener Gewalt, herrschten die Adligen über Grund und Boden, Gefolgsleute und Gesinde.
Die Vorstellungswelt des Mittelalters sah im Adel den Verteidiger der rechten Ordnung. Das Zentrum der Herrschaft war sein festes Haus, die Burg mit abgabenpflichtigen Dörfern und Höfen.