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Beeskow

Ort: Beeskow.
Name: Burg Beeskow.
Landkreis: Oder-Spree.
Bundesland: Brandenburg.
Bestand: Turm mit gefasten Kanten aus Backstein, Teile der Ringmauer, Haus aus dem 16. Jahrhundert.
Datierung: 14.-16. Jahrhundert.
Erwähnungen: 1272: civitas Besicow;
1316: castrum beseko;
1347: hus Beeskow;
1370/72: capelle in castro Beczkow.
Besitzergeschichte: In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts teilten sich die Herren von Strehle die Herrschaft Beeskow-Storkow. Nach dem Aussterben der askanischen Landesherren 1319 kam Beeskow möglicherweise an Sachsen-Wittenberg. 1349 war es wieder im Besitz der von Strehle. 1377/82 mussten die Herren von Bieberstein für die Übernahme der Herrschaft 6.000 Schock Groschen an den böhmischen König zahlen, der ebenfalls Anspruch erhob.
In Beeskow saß ein „Hauptmann“ oder Vogt der Biebersteiner. 1457 ließ sich Hans von Bieberstein für einen „Schlossbau“ ein Stück Land abtreten. Vermutlich war damit die stärkere Befestigung gegen die Pommern-Einfälle gemeint. 1518 wurde Beeskow wegen der hohen Schulden der Biebersteiner vom Bischof von Lebus als Pfandbesitz eingezogen.
Baugeschichte: Turm und Palas wurden nach 1322 und vor der Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Die nahezu rechteckige Anlage besaß im 14. Jahrhundert nach der Rekonstruktion von Schumann einen quadratischen Bergfried im Zentrum der Anlage. Oberhalb des Sockels waren seine Kanten gefast. Im Verbund mit dem Bergfried stand ein Saalbau, der die Breite des Turmes aufnahm und der bis an die Umfassungsmauer reichte. Der Anbau wurde später durch ein Fachwerkgebäude ersetzt. Aus dem Jahre 1519 sind Abrechnungen zum Bau eines „großen Wohnhaus(es) zu Beßko“ erhalten. Damit ist das Haus im Nordwesten der Anlage gemeint. 1828 wurden Erneuerungsarbeiten durchgeführt.
Literatur: BERAN, Antonia/RACH, Hans-Jürgen, Die Burg Beeskow. In: Die Mark 7, 1992, S. 27-29;
BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 75;
DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 58;
SCHUMANN, Dirk, Bauforschung an der Burg Beeskow. In: Kreiskalender Oder-Spree 2000, S. 19-24;
SCHUMANN, Dirk: Beeskow (Schlösser und Gärten der Mark), Berlin 2001;
SCHUMANN, Dirk: Die Burgen der Bischöfe von Brandenburg, Havelberg und Lebus. Ein Überblick. In: Archäologie mittelalterlicher Burgen. Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 20, 2008, S. 127–134, Abb. 13;
WOHLBRÜCK, Siegmund Wilhelm, Geschichte des ehemaligen Bistums Lebus und des Landes dieses Namens. Berlin 1828;
ZAHN, Kurt, Die Strele, die ersten Herren von Storkow und Beeskow: um 1200 bis um 1400. Storkow (Mark) 2002.
Autor: Stefan Breitling.