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Groß Leuthen

Ort: Groß Leuthen.
Name: Schloss.
Landkreis: Dahme-Spreewald.
Bundesland: Brandenburg.
Bestand: Schloss, Zweigeschossige Dreiflügelanlage.
Datierung: 12. - 20. Jahrhundert.
Besitzergeschichte: Im 15. Jahrhundert saßen die Familien von Keyne, von Zabeltitz und von Krakow auf der Burg Leuthen. 1551 besaß die Familie Schenk von Landsberg die Herrschaft Groß Leuthen. Um 1700 gehörte sie Otto Wilhelm Schenk von Landsberg und Generalfeldmarschall von Flemming. Mitte des 18. Jahrhunderts übernahmen die von der Schulenburg das Schloss. Anfang des 19. Jahrhundert gehörte es Graf Haesler, bevor es der Unternehmer Johann Abraham von Wülfing kaufte und ab 1912 durch Bodo Ebhardt umgestalten ließ.
Baugeschichte: Über die mittelalterliche Wasserburg des 12. oder 13. Jahrhunderts ist wenig bekannt. Das Kellermauerwerk erlaubt jedoch Rückschlüsse auf die Struktur der Anlage. Vermutlich handelte es sich um einen einflüglichen Bau, südlich davon wird ein Rundturm angenommen. Auf den mittelalterlichen Fundamenten ließ Wilhelm Schenk von Landsberg 1551 ein neues Haus errichten. Sein Wappen mit Jahreszahl ist am Gebäude angebracht. Der Grundriss zeigt ein langgestrecktes Gebäude mit starkem Mauerwerk und Treppenturm auf der Hofseite, an das der Westflügel später angesetzt wurde. Schweifgiebel kommen an den Hofseiten und über den Erkern vor. 1712-1725 wurde das Gebäude unter Otto Wilhelm Schenk von Landsberg und Generalfeldmarschall von Flemming umgebaut, wie ein Wappenschlussstein belegt, der die Jahreszahl 1717 trägt. Ein vor die Hoffassade gesetzter Gang und ein weiterer, zu dem älteren symmetrisch angelegter Flügel vervollständigten die Dreiflügelanlage und schufen eine gleichmäßige Gebäudebreite. Schon 1748 ließ Graf Georg Anton von der Schulenburg weitere Veränderungen vornehmen. 1838 wurde das Gebäude umfassend restauriert. 1912-1914 gestaltete Bodo Ebhardt die Anlage um. Er überformte und vereinheitlichte das Äußere im Stil einer reichen deutschen Renaissance und gestaltete innen ein Musikzimmer und den Speisesaal neu.
Literatur: BADSTÜBNER, Ernst, Schlösser der Renaissance in der Mark Brandenburg. (Monumenta Brandenburgica 2). Berlin 1995;
BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 88-89;
DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 404-405;
DOLLEN, Busso von der/SCHOCK-WERNER, Barbara (Hrsg.), Burgenromantik und Burgenrestaurierung um 1900. Der Architekt und Burgenforscher Bodo Ebhardt in seiner Zeit, (= Veröffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung, Reihe B, Bd 7). Braubach 1999;
HAHN, Peter-Michael/LORENZ, Hellmut (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtswerks von Alexander Duncker (1857-1883), 2 Bde. Berlin 2000;
KUNZ, Tobias, Groß Leuthen (Schlösser und Gärten der Mark). Berlin 2003.
Autor: Stefan Breitling.