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Grunewald

Ort: Grunewald.
Name: Jagdschloss.
Bezirk: Steglitz-Zehlendorf.
Bundesland: Berlin.
Bestand: Dreigeschossiges Haus mit Treppenturm und zwei quadratischen Ecktürmen.
Datierung: 1542.
Besitzergeschichte: Die Familie von Spil besaß in Grunewald ein Haus, das sie vermutlich als Jagdhaus verwendete. Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts war das Jagdschloss Grunewald kurfürstlich.
Baugeschichte: In Fundamenten des Küchenbaus ist ein erstes Jagdhaus der Familie von Spil erhalten. Das Schloss selbst wurde nach einer Inschrift 1542 durch Kaspar Theiß als Jagdschloss für Kurfürst Joachim II. von Brandenburg errichtet. Das zweigeschossige Gebäude mit Satteldächern, Zwerchhäusern und Kielbogengiebeln besaß einen rechteckigen Grundriss (8 m x 21 m) mit Vorbau für den Eingang und in die Ecke zwischen Vorbau und Hauswand gestelltem Treppenturm. Zwei dreigeschossige, nahezu quadratische Türme befanden sich an den nördlichen Ecken. 1580 bis 1593 wurde es für Kurfürst Johann Georg unter Aufsicht des Grafen Rochus zu Lynar umgebaut. Ein weiterer Umbau erfolgte 1699, der erst 1707 unter Friedrich I. abgeschlossen wurde. Dabei stockte man den Bau um ein Geschoss auf, vergrößerte die Fenster, verputzt das Gebäude neu und brachte es unter ein einheitliches Mansarddach. Das Schloss erhielt eine neue Innenausstattung, die Martin Grünberg und Georg Heinrich Behr ausführten. 1709 wurde der das Haus bis dahin umgebende Graben zugeschüttet. 1828 wurde die Parforcejagd in Preußen wieder eingeführt und das Schloss desshalb noch einmal neu ausgestattet. 1932 wurde das Schloss als Gemäldegalerie eingerichtet. Renovierungsarbeiten fanden 1963 und 1973 unter Widerherstellung des Festsaals im Erdgeschoss und Entfernung Wilhelminischer Einbauten statt. 1991 fand eine weitere Restaurierung am Schloss statt und der Küchenbau wurde wieder hergestellt.
Literatur: BÖRSCH-SUPAN, Helmut, Jagdschloss Grunewald. Berlin 1975;
BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 89;
BRUNOLD, F. (Pseud.; eigentl. MEYER, August Friedrich), Die Askanierburg Werbellin. Leipzig 1880;
DEHIO Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Berlin, bearb. von Sibylle Badstübner-Gröger, München 1994, S. 583-584;
DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Berlin, bearb. von Sibylle Badstübner-Gröger, Michael Bollé, Ralph Paschke u. a., 2. Aufl. München/Berlin 2000, S. 528-529;
PESCHKEN, Goerd, Zum Hauptgebäude des Jagdschlosses Grunewald. In: Schlösser, Gärten, Berlin. Festschrift für Martin Sperlich. Tübingen 1980, S. 13-24;
SCHMIDT, Hartwig, Zur Baugeschichte des Jagdschlosses Grunewald. Der Renaissencebau. In: 450 Jahre Jagdschloss Grunewald 1542-1992, Bd 1. Berlin 1992, S. 9-55.
Autor: Stefan Breitling.