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Lichterfelde

Ort: Lichterfelde.
Name: Schloss, Schule.
Landkreis: Barnim.
Bundesland: Brandenburg.
Bestand: Dreigeschossiges rechteckiges Haus.
Datierung: 1565/67.
Besitzergeschichte: Um 1760 übernahm der Berliner Bankier D. v. Splittgerber Schloss und Park. Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss als Schule genutzt. Das Gebäude wird im Dehio von 2000 nicht erwähnt.
Baugeschichte: Das Schloss soll nach Nicolai durch den Venezianer Francesco Chiaramella 1565/67 erbaut worden sein. Der Standerker an der nördlichen Langseite mit dem Eingang gehört sicherlich zu dem Bau des 16. Jahrhunderts. Ursprünglich besaßen alle drei Geschosse flache Tonnengewölbe. Im Erdgeschoss haben sich Gewölbe erhalten. Nach Fontane hatte das Schloss noch im 19. Jahrhundert weder Treppe noch Küche und hätte ausschließlich aus zwölf Zimmern und zwölf Klosetts bestanden. Diese Beschreibung trifft sehr genau den allgemeinen Typus des Festen Hauses des 16. Jahrhunderts. Nach 1760 wurde der Park angelegt. Er ist zur Straße mit Pfeilern abgegrenzt, die Reste der ursprünglichen Sandsteinbüsten tragen. 1898 wurde das Gebäude saniert. Um 1970 wurden das hohe Krüppelwalmdach durch ein Flachdach ersetzt und die Außenwände neu verputzt. Einzige Reminiszenz an das Alter des Gebäudes waren die stählernen Fenstergitter, die Gitter des späten 16. Jahrhunderts imitieren.
Literatur: BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 94;
BADSTÜBNER, Ernst, Schlösser der Renaissance in der Mark Brandenburg. (Monumenta Brandenburgica 2). Berlin 1995, S. 36-37;
FONTANE, Theodor, Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Hrsg. von Gotthard Erler u. Rudolf Mingau, Teil 2. Das Oderland, Barnim-Lebus. Berlin/Weimar 1976, S. 514;
HELMIGK, Hans-Joachim, Märkische Herrenhäuser aus alter Zeit. Berlin 1928/1929, S. 23 f;
NICOLAI, Friedrich, Beschreibung der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam. Berlin 1786.
Autor: Stefan Breitling.