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Ort: | Neuhausen (Prignitz). |
Name: | Schloss. |
Landkreis: | Prignitz. |
Bundesland: | Brandenburg. |
Bestand: | Zweigeschossiges Schloss, Torbau mit Raum mit Grotesken-Malerei. |
Datierung: | Ruine und Sockel 14. und 16. Jahrhundert, Schloss 18. Jahrhundert. |
Besitzergeschichte: | 1316 wird die Burg Neuhausen als markgräflich brandenburgische Feste erstmals genannt. 1323 waren Friedrich und Hennekin von Schepelitz Lehnsinhaber. Im 14. Jahrhundert war Neuhausen im Besitz der Grafen von Schwerin, doch 1344 trat wieder der brandenburgische Markgraf Ludwig II. als Lehnsherr auf, der die Herrschaft an Nikolaus von Lobeck gab. Im Landbuch Karls IV. von 1375 wird die Burg erwähnt. 1373 kam Schloss Neuhausen an die Herren von Rohr, die es bis 1712 besaßen, allerdings 1620 zur Hälfte an die von Winterfeld verkauften. |
Baugeschichte: | Die von Wassergräben umgebene Anlage stammt noch aus dem Mittelalter. Auf dem Gelände befanden sich ein Turm und zwei Häuser. Erhalten sind Kellerräume des 15. Jahrhunderts mit Kreuzrippengewölben mit rosettenförmigen Schlusssteinen über gedrungenen Säulenschäften. Die Keller wurden mit Schießkammern für lange Büchsen ausgestattet und sollten beim Wiederaufbau nach einer Belagerung 1438 die Angriffsseite schützen. Das sogenannte Renaissance-Schloss südwestlich des heutigen Hauptgebäudes ist als Ruine erhalten. Das Torhaus mit zwei spitzbogigen Portalen, deren Gewände mit reliefierten Terrakottaplatten geschmückt sind, stammt vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Neben der Durchfahrt liegt ein zweijochiger kreuzrippengewölbter Raum, die sogenannte Kapelle, mit figürlicher Ausmalung aus der Zeit um 1560. An den Wänden sind zwei Szenen aus dem Leben des verlorenen Sohnes und neben einer Fensternische Adam und Eva dargestellt. Die Gewölbe sind mit vegetabilisch-figürlichen Grotesken bemalt. Die Schlusssteine tragen Allianzwappen der Familien von Rohr und von Maltzahn. 1738 wurde über den Resten der Vorgängerbauten und der Ringmauer der mittelalterlichen Burg ein zweigeschossiger Putzbau mit Seitenflügeln errichtet. Östlich schloss ein Küchenbau an. 1903 wurde der Seitenflügel aufgestockt. Die Fassungen der Kapelle wurden 1905, 1959 und 2003 restauriert. |
Literatur: |
BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 101; CODEX diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, hrsg. von Adolph Friedrich Riedel. Codex 2, 265, Teil 3, S. 1f; DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 700-701; Die KUNSTDENKMÄLER der Provinz Brandenburg, hrsg. vom Brandenburgischen Provinzialverband. Berlin 1907-1941. - 1, Teil 1, Kreis Westprignitz, bearb. von Paul Eichholz, Friedrich Solger und Willy Spatz. Berlin 1909, S. 199-210. FOELSCH, Torsten, Neuhausen (Prignitz). (Schlösser und Gärten der Mark). Berlin 2004; |
Autor: | Stefan Breitling. |