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Plaue

Ort: Plaue.
Name: Plaue.
Landkreis: Stadt Brandenburg an der Havel.
Bundesland: Brandenburg.
Bestand: Schloss.
Datierung: 12.-19. Jahrhundert.
Erwähnungen: 1216: burgwardium.
Besitzergeschichte: 1198 wird ein Heinrich von Plaue genannt. Die Familie von Plaue war ein Zweig des magdeburgischen Geschlechts von Alvensleben. Anfang des 13. Jahrhunderts gehörten Burg und Stadt dem Brandenburger Domkapitel, wohl Ende des 13. Jahrhunderts gingen sie in askanischen Besitz über. Nach 1320 fiel die Burg an Magdeburg. Seit 1384 hatte wieder ein markgräflicher Ministeriale die Burg inne. Dieser – Lippold von Bredow – übergab sie 1400 an seinen Schwiegersohn Hans von Quitzow. 1414 wurde die Burg vom Nürnberger Burggrafen Friedrich VI. von Hohenzollern, dem späteren Markgrafen Friedrich I., und Erzbischof Günther von Magdeburg erobert. Durch den Vertrag von Zinna kam die Burg 1449 endgültig in die Hände der Brandenburger Kurfürsten. 1620 kaufte der Magdeburger Domherr Friedrich von Görne die Burg. Das nach 1716 auf der Burgstelle für Friedrich von Görne errichtete Schloss war von 1839 bis 1945 im Besitz der Familie von Königsmark.
Baugeschichte: Die Burg in Plaue diente dem Schutz des Flussübergangs der wichtigen Ost-West-Straße von Magdeburg nach Posen über die Havel. Auch besaß sie eine Schlüsselposition zwischen den Territorien von Magdeburg und Brandenburg. Obwohl die Burg über sehr starke Mauern verfügte, wurde sie 1414 bezwungen. Anschließend wurde sie entfestet und verfiel. Die Burgmauern und der Turm wurden im 18. Jahrhundert abgerissen, der Graben wurde eingeebnet.
Zwischen 1711 und 1716 ließ Friedrich von Görne im Bereich der ehemaligen Burg ein Schloss errichten. Es handelt sich um eine Dreiflügelanlage mit einem zweigeschossigem Corps de logis und eingeschossigen Seitenflügeln mit zweigeschossigen Kopfbauten. Es wurde zwischen 1861 und 1865 umgestaltet, die Fassaden wurden 1965 stark vereinfacht. Über der Freitreppe befindet sich seit 1876 ein Balkon.
Literatur: DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 770/771;
Die KUNSTDENKMÄLER der Provinz Brandenburg, hrsg. vom Brandenburgischen Provinzialverband. Berlin 1907-1941. - 2, Teil 1, Kreis Westhavelland, bearb. von Paul Eichholz und Willy Spatz. Berlin 1913;
HANDBUCH DER HISTORISCHEN STÄTTEN Deutschlands. 10. Band: Brandenburg und Berlin. Stuttgart 1995, S. 312.
Autor: Christof Krauskopf/Johannes Krause.