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Ort: | Senftenberg. |
Name: | Schloss, Kreismuseum. |
Landkreis: | Oberspreewald-Lausitz. |
Bundesland: | Brandenburg. |
Bestand: | Festung, zweigeschossige Dreiflügelanlage. |
Datierung: | 13. Jahrhundert, 1544. |
Besitzergeschichte: | 1279 wird Senftenberg als Gründungsstadt bei einer frühdeutschen Burg, 1301 als „oppidum“ und „castrum“ erwähnt. Die Burg südöstlich der Stadt war Sitz der Herren von Senftenberg. Im 14. Jahrhundert kam es zu häufigem Besitzerwechsel. 1408 bis 1437 besaß Georg von Polenz die Herrschaft. 1448 wurden Burg und Stadt an den sächsischen Kurfürsten verkauft, der in Senftenberg einen Amtmann einsetzte. 1609 wurde Senftenberg zur sächsischen Grenzfestung erhoben. 1815 kam die Stadt an Preußen. |
Baugeschichte: | 1290 wird eine Wasserburg genannt, die vermutlich der heutigen Rechteckanlage zu Grunde liegt. Im Westflügel ist ein mittelalterlicher Kern aus Feldsteinen erhalten. Alle späteren Bauten sind aus Backstein errichtet. 1544-1548 wurde die Burg unter dem sächsischen Kriegsbaumeister Caspar Voigt von Wierandt mit umgebenden Erdwällen zur Festung ausgebaut. Möglicherweise gehören Teile der heutigen Bastionen bereits zu diesen Befestigungsanlagen. 1570 wurde die nun den Kern der Festung bildende Rechteckanlage aufgestockt und zur Vierflügelanlage ergänzt. Zu dieser Bauphase gehört vermutlich das rundbogige, von Pilastern gerahmte Eingangsportal und das gepaarte Kreuzstockfenster mit Sandsteingewänden in der Südfassade. Aus dem 16. Jahrhundert stammt ein zweischiffiger Raum im Erdgeschoss des Nordflügels mit Kreuzgratgewölben auf Rechteckpfeilern. Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Festung weiter ausgebaut, diesmal nach Plänen Rochus Guerrini Graf zu Lynar. Der oktogonale Pulverturm auf der Nordbastion datiert 1672. 1764 wurde die Festung aufgegeben, diente seit 1815 als preußisches Staatsgefängnis und Gericht, als Rentenamt und Schule. 1837 wurde der Südflügel bis auf die Außenwand abgerissen. 1933 wurde das Schloss umgebaut und seitdem als Museum genutzt. 1992 bis 1998 wurde das Schloss restauriert und verputzt. |
Literatur: |
BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 107; DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 1000-1002; KANDLER, Ekkehard, Schloss und Festung Senftenberg: Abriss der Baugeschichte anhand archivalischer Quellen. Endbericht. Bearb.: Ekkehard Kandler. Auftraggeber: Kreismuseum Senftenberg. Auftragnehmer: Jürgen Eberhardt, FH Köln/FB Architektur. Köln/Dresden; 1995; NAGEL, Günter, Burg und Schloss Senftenberg. In: Die Mark Heft 7, 1992, S. 34-35; NUENEN, Frans van/SOETERS, Gilbert/TRIER, Marcus, Zwei Bauphasen des 16. Jahrhunderts: Ausgrabungen im Südflügel des Schlosses Senftenberg, Landkreis Oberspreewald-Lausitz. In: Archäologie in Berlin und Brandenburg; 1993-1994(1996), S. 176-177; RYTKA, Christoph, Zwischen Ausfall und Pulverturm: Untersuchungen in der Festung Senftenberg, Landkreis Oberspreewald-Lausitz. In: Archäologie in Berlin und Brandenburg; 1997 (1998), S. 146-148. |
Autor: | Stefan Breitling. |