Start | Die Burg als Bauwerk | Höfische Kultur und ihr Einfluss | Burgendämmerung
Die kaiserliche Zentralgewalt im Heiligen Römischen Reich
verlor seit dem 13. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung.
Den Reichsfürsten gelang es eigene geschlossene
Herrschaftsgebiete zu bilden. Der Arrondierung fürstlicher
Territorien standen die Burgen des Adels im Weg.
Das Festhalten am Fehderecht zur Konfliktregelung
wurde von Fürsten und Städten auch zunehmend<
als wirtschaftliches Hemmnis und Störung betrachtet.
Mit dem Ziel, künftig bewaffnete Auseinandersetzungen
zu vermeiden und Ansprüche gerichtlich zu klären,
wurde 1495 unter Kaiser Maximilian auf dem Reichstag
in Worms der »Ewige Landfriede« beschlossen.
Es gelang, fehdeführende Adlige fortan als »Raubritter«
zu kriminalisieren und dann in konzertierter Aktion von Fürsten
und Städten militärisch in ihren Burgen zu besiegen.
Seit dem 15. Jahrhundert wurde das Bild des Krieges mehr und mehr von großen Söldnerhaufen bestimmt. Fußkämpfer übernahmen die entscheidende Rolle der gepanzerten adligen Reiterheere in der Schlacht. Die Kriegführung wandelte sich somit grundlegend und erschütterte die soziale Stellung des Adels. Er musste sich fortan in den Fürstenstaat einordnen.