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Zur Abwehr der Barbaren errichtete das Römische Reich entlang der Grenze, des Limes, schwer befestigte burgi. Das germanische Wort burg bedeutete zunächst »Berg«, so nannten die Barbaren bald auch die römischen Städte. Die germanischen Eroberer residierten in den Städten, in alten Palästen oder massiven Stadttoren. Außerhalb lebte die landbesitzende, freie Oberschicht, Ahnen des mittelalterlichen Adels, in unbefestigten Höfen. Als neue Zentralorte der reisenden Könige entstanden unbefestigte Pfalzen nach dem Vorbild römischer Villen. Sie boten Unterkünfte und dienten als Sammelplatz. Mit der Ostausdehnung des fränkischen Reiches entstanden große Holz-Erde-Anlagen zur Grenzsicherung. In königlichem Auftrag erbaut, beherbergten sie Truppen, aber auch Handwerker, Händler und Kirchen. Seit der Krise des fränkischen Reiches im 9. Jahrhundert errichteten Adlige eigene Befestigungen aus Holz und Stein – zum Schutz des Reichs und des eigenen Vorteils.