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Den europäischen Adel verbanden gemeinsame Werte
und Vorstellungen, die ihren Ursprung im Ideal
der Ritterlichkeit hatten. Als standesgemäß galten
der ehrenhafte Kampf, Tanz und Jagd, Spiel und Dichtung,
auch Handel. Wichtig waren öffentliche Auftritte,
an erster Stelle ist hier das Turnier zu nennen.
Es entwickelte sich seit dem 11. Jahrhundert
zu einem exklusiven Wettstreit des gesamten Adels.
Aus der Einübung der Waffen wurde ein Schaukampf
mit eigenen Regeln und spezifischen Ausrüstungen.
Neben dem Massen- und Fußkampf wurde das Turnier
im Reiterzweikampf – dem Tjost – ausgetragen.
Dieser wurde im »Stechen« mit der stumpfen Lanze
und im »Rennen« mit der scharfen Lanze geritten.
Das Ziel lag in der Gefangennahme des Gegners,
der sich und seine Ausrüstung freikaufen musste.
Turnierort war meist ein städtischer Marktplatz,
Kampfstätten bei Burgen dienten eher der Einübung.
Ab ca. 1400 musste die Turnierfähigkeit belegt werden:
Der Nachweis der Abstammung über Ahnenproben
diente der Abgrenzung vom Niederadel und vom Patriziat.