AUSSTELLUNGSRUNDGANG

1. Teil der Ausstellung - 1. Untergeschoss

 

Staat und Nation

Militärische Gewalt endete
nicht mit dem Waffenstillstand.
Der Freiheitswille unterdrückter Völker,
der politische Systemwechsel,
die Neu- bzw. Wiedergründung
von Staaten sowie die Interessen
der Großmächte – dies alles führte
nach 1918 zu Bürgerkriegen, Befreiungskämpfen
und militärischen Konflikten.
Vor allem das Verhältnis zu ihren Minderheiten
belastete viele Nachkriegsgesellschaften massiv.
Volksabstimmungen sollten über
die Zugehörigkeit entscheiden.
Doch dieses Prinzip wurde
nicht konsequent angewandt
– oder auch bewusst und brutal verletzt.
Hunderttausende von Griechen
und Türken wurden
per Zwangsumsiedlung vertrieben.
In Sowjetrussland war nicht mehr
die „Nation”, sondern die „Klasse”
Grundlage der Nationalitätenpolitik.
Auch hier kam es zu brutal
ausgeführten Umsiedlungen.


 

 


 

State and Nation

The Armistice did not mark
the end of military violance.
Oppressed nations’ desires for freedom,
changes in political systems,
the founding of new sovereign states
and re-founding of old ones,
and the interests of the Great Powers
were factors that led to civil wars,
battles for liberation, and military
conflicts after 1918.
Many post-war societies
had enormous difficulties in their
relations with their minority groups.
Referenda were supposed to be held
in order to determine national affiliation,
but this principle was not applied consistently.
Indeed, at times it was
deliberately and brutally violated.
For example, hundreds of
thousands of Greeks and Turks
were expelled by force.
In Soviet Russia, “class” replaced
the “nation” as the basis of nationality policy.
Here, too, brutal relocations
were the result.

 

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