AUSSTELLUNG

Im Folgenden sind einige wissenschaftliche Werke zum Ersten Weltkrieg aufgeführt, die einen Einstieg oder eine Vertiefung in das Thema ermöglichen:

Kai Artinger: Agonie und Aufklärung: Krieg und Kunst in Großbritannien und Deutschland im 1. Weltkrieg, Weimar 2000

Gundula Bavendamm, Spionage und Verrat. Konspirative
Kriegserzählungen und französische Innenpolitik, 1914-1918, Essen 2004

(= Schriftenreihe der Bibliothek für Zeitgeschichte, Neue Folge, Bd. 16)

Volker Berghahn: Europa im Zeitalter der Weltkriege, Frankfurt/Main 2002
Ausgehend vom Beginn des Ersten Weltkrieges analysiert der Historiker an der New Yorker Columbia University die damals entfesselte Gewalt und bilanziert ihre Opfer.

Roger Chickering: Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg, München 2002
Eine souveräne Zusammenfassung von Ergebnissen der neueren kultur- und erfahrungsgeschichtlichen Forschung mit denen der älteren, politik- und sozialgeschichtlich geprägten Forschung. Preiswert.

Enzyklopädie Erster Weltkrieg, hg. von Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz, Paderborn 2003
Umfassendes Nachschlagewerk zu allen Themenbereichen mit dem neuesten Forschungsstand.

Niall Ferguson: Der falsche Krieg. Der Erste Weltkrieg und das 20. Jahrhundert, München 2001
Der in Oxford lehrende Historiker unterzieht die Geschichtsschreibung über den Ersten Weltkrieg einer kritischen Prüfung. Welche Faktoren haben zum Zusammenbruch der europäischen Ordnung von 1914 geführt? Welchen Anteil hatten die politischen Eliten in Deutschland und Großbritannien daran? Eine auf breiter Quellen- und Forschungskenntnis beruhende Neubewertung der „Urkatastrophe“.

Karen Hagemann (Hg.): Heimat-Front: Militär und Geschlechterverhältnisse im Zeitalter der Weltkriege, Frankfurt/Main 2002

Gerd Hankel: Die Leipziger Prozesse, Deutsche Kriegsverbrechen und ihre strafrechtliche Verfolgung nach dem Ersten Weltkrieg, Hamburg 2003

Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Dieter Langewiesche, Hans-Peter Ullmann (Hg.): Kriegserfahrungen. Studien zur Sozial- und Mentalitätsgeschichte, Essen 1997

Christoph Jahr: Gewöhnliche Soldaten. Desertion und Deserteure im deutschen und britischen Heer 1914-1918, Göttingen 1998

Michael Jürgs: Der kleine Frieden im großen Krieg. Westfront 1914: Als Deutsche, Franzosen und Briten gemeinsam Weihnachten feierten, München 2003
Ausführliche Darstellung des spontanen Waffenstillstandes und der Verbrüderung der einfachen Soldaten zum Weihnachtsfest 1914.

John Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie, Reinbek 2000

Anne Lipp: Meinungslenkung im Krieg. Kriegserfahrungen deutscher Soldaten und ihre Deutung 1914-1918, Göttingen 2003

Karlheinz Lipp (Hg.): Pazifismus im Ersten Weltkrieg, Herbolzheim 2004

Vejas G. Liulevicius: Kriegsland im Osten. Eroberung, Kolonisierung und Militärherrschaft im Ersten Weltkrieg, Hamburg 2002

Hans Mommsen (Hg.): Der Erste Weltkrieg und die europäische Nachkriegsordnung. Sozialer Wandel und Formveränderung der Politik, Köln u.a. 2000

Wolfgang J. Mommsen: Die Urkatastrophe Deutschlands – der Erste Weltkrieg, 1914-1918, 10. völlig neu bearb. Aufl., Stuttgart 2002
Der 17. Band aus der Reihe Gebhardts Handbuch der Geschichte Deutschlands. Standardwerk für Literatur- und Quellenrecherche.

Wolfgang J. Mommsen (Hg.): Kultur und Krieg. Die Rolle der Intellektuellen, Künstler und Schriftsteller im Ersten Weltkrieg, München 1996

Neitzel, Sönke: Blut und Eisen. Deutschland im Ersten Weltkrieg, Zürich 2002.
Auf Deutschland bezogene Gesamtdarstellung des 1. Weltkrieges aus der Feder eines jungen deutschen Historikers. Preiswert.

Manfred Rauchensteiner: Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der Erste Weltkrieg, Wien 1993

Michael Salewski: Der Erste Weltkrieg, Paderborn 2003
Aus einer Vorlesung entstandener Überblick zum Thema mit den neuesten Forschungsergebnissen und Reflektionen zur aktuellen Bedeutung des Ersten Weltkriegs. Ein sehr gut lesbarer, ausführlicher Überblick auch für Nicht-Historiker.

Uwe Schneider, Andreas Schumann (Hg.): Der Krieg der Geister: Erster Weltkrieg und literarische Moderne, Würzburg 2000

Die Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Die Spiegel-Serie über den 1. Weltkrieg und die Folgen: Spiegel special. Das Magazin zum Thema, Nr. 1/2004

Bruno Thoß, Hans-Erich Volkmann (Hg.): Erster Weltkrieg – Zweiter Weltkrieg. Ein Vergleich: Krieg, Kriegserlebnis, Kriegserfahrung in Deutschland, Paderborn 2002

Bernd Ulrich: Die Augenzeugen. Deutsche Feldpostbriefe in Krieg- und Nachkriegszeit 1914-1933, Essen 1997
Das Standardwerk zur Quellengattung Feldpostbriefe.

Rüdiger Vom Bruch u.a. (Hg.): Kaiserreich und Erster Weltkrieg 1871-1918, Stuttgart 2000
Eine preisgünstige Quellensammlung aus der Reclam-Reihe „Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellungen“. Zum Einstieg.

Jay Winter u.a. (Hg.): Der Erste Weltkrieg und das 20. Jahrhundert, Hamburg 2002


Hier finden Sie eine Auswahl von berühmten Romanen über den Ersten Weltkrieg sowie einige Erinnerungen und Tagebücher:

Henri Barbusse: Das Feuer. Bericht einer Korporalschaft, 1916
Französischer Antikriegsroman. Der Autor verarbeitet seine Erfahrungen in den Schützengräben. Der sehr früh erschienene Band erhielt trotz vieler Proteste und Kontroversen den französischen Literaturpreis Prix Goncourt und wurde in mehr als sechzig Sprachen übersetzt.

„... da gibt’s ein Wiedersehn!“ Kriegstagebuch eines Mädchens 1914-1918, hg. von Jo Mihaly, München 1986
Elfriede, genannt Piete, wuchs in Schneidemühl/ Provinz Posen auf. Anschaulich schildert sie, wie der Krieg das Leben der Menschen in ihrer Heimatstadt beeinflusst, das Schwanken zwischen Kriegsbegeisterung und Sehnsucht nach Frieden sowie die Entbehrungen der Zivilbevölkerung.
Aus der jungen Tagebuchschreiberin Elfriede Kuhr wurde die Pantomimin und Schriftstellerin Jo Mihaly, die das Manuskript erst ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende veröffentlichte.

John Dos Passos: Drei Soldaten, 1921
Der amerikanische Autor, selbst Sanitätsfreiwilliger im Weltkrieg, stellt die Zerstörung dreier junger Menschen durch die Armee dar, die er als Institution eines gegen das freie Individuum gerichteten Gesellschaftssystems ebenso hart verurteilt wie den Krieg selbst.

William Faulkner: Sartoris, 1929
Sozialkritischer Roman über einen Amerikaner, der nach dem Ersten Weltkrieg in den Süden der USA heimkehrt und nach dem Grauen des Krieges keinen seelischen und moralischen Halt mehr findet. Der Roman ist gleichzeitig Teil von Faulkners chronikartigem Zyklus über den Verfall der amerikanischen Südstaaten.

Konstantin Fedin: Die Städte und Jahre, 1924
Russischer Roman über einen russischen Intellektuellen, der sich bei Kriegsausbruch in Deutschland aufhält und in ein Internierungslager kommt. Nach dem Frieden von Brest-Litowsk kehrt er nach Russland zurück und kommt in den Wirren der Revolution ums Leben

Walter Flex: Der Wanderer zwischen beiden Welten, 1917
Die Kameradschaft zwischen dem Frontoffizier Wurche und dem Erzähler, die sich im Kriegssommer 1915 entwickelt, steht im Mittelpunkt des Buches. Mit fragwürdig kindlich-idealistischer Verzerrung und Ästhetisierung versucht der Autor dem Krieg einen Sinn zu geben. Er entsprach damit dem Gefühl einer ganzen Generation von Kriegsfreiwilligen. Das Buch wurde millionenfach gelesen.

Ernst Friedrich: Krieg dem Kriege!, 1926
Der Pazifist Ernst Friedrich prangert in seinem kleinen, mehrfach aufgelegten Büchlein schonungslos das Leid der Kriegsopfer an. Ein erschütterndes Plädoyer für Frieden.

Dieter und Ruth Glatzer: Berliner Leben 1914-1918.
Eine historische Reportage aus Erinnerungen und Berichten, Berlin 1983

Ausführliche Quellensammlung zum Berliner politischen- und Alltagsleben während des Krieges.

Jaroslav Hasek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk, 1921-1923
Die Abenteuer des schlauen Soldaten sind bereits in einzelnen Satiren vor dem 1. Weltkrieg erschienen. In der Gesamtausgabe wird nun der teils naiv-begriffsstutzige, teils bauernschlaue Schwejk die Hauptfigur eines Gesamtwerkes über den Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie. Schwejk karikiert den Bürokratismus und die Verlogenheit seiner Landsleute. Hasek plante ursprünglich eine sechsbändige Ausgabe, sein Tod setzte seiner Arbeit im dritten Band ein Ende.

Ernest Hemingway: In einem anderen Land, 1929
Hemingway verarbeitet seine Erlebnisse während des Ersten Weltkrieges und erzählt die Geschichte einer hinter der Front aufblühenden Liebe zwischen der Krankenschwester Catherine und dem Offizier Henry. Der Roman zeichnet sich durch die meisterhafte erzählerische Leistung aus, eine Verbindung zwischen Fronterlebnis und dem zarten Spiel einer beginnenden Liebe glaubhaft herzustellen.

Ernst Jünger: In Stahlgewittern. Aus dem Tagebuch eines Stoßtruppführers, 1920
Das autobiographische Tagebuch spiegelt manches von der Monotonie wieder, die der Krieg für den erfahrenen und abgebrühten Soldaten annimmt: Der Stil ist einfach, knapp, völlig nüchtern und bisweilen von einer kaum mehr nachvollziehbaren Trockenheit und Gleichgültigkeit des Tons. Das Buch ist seit seinem Erscheinen sehr umstritten, weil es kaum kritisch reflektiert, sondern ein idealisiertes Bild des Kampferlebnisses entwirft.

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit, 1922
Das Drama basiert in großen Teilen auf Glossen, Essays, Aphorismen und Gedichten, die Kraus in seiner Zeitschrift ›Die Fackel‹ während des Krieges veröffentlicht hatte. Außerdem verwendet er Leitartikel, militärische Tagesbefehle und Gerichtsurteile, um sein groß angelegtes Panorama der entfesselten Unvernunft zu entwerfen. Kraus gehörte zu den wenigen Intellektuellen, die öffentlich gegen den Krieg eingetreten sind.

Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues, 1929
Aus der Sicht eines einfachen, neunzehnjährigen Soldaten wird das Grauen auf den Schlachtfeldern an der Westfront geschildert. Der deutsche Antikriegsroman und weltweite Bestseller.

Ludwig Renn: Krieg, 1928; ders.: Nachkrieg, 1930
Unter dem Pseudonym Ludwig Renn veröffentlichte der kaiserliche Offizier Arnold Friedrich Vieth seine autobiographischen Romane. Erweist sich „Krieg“ als Bestandaufnahme der typischen Erfahrungen einer enttäuschten Frontgeneration, so zeichnet „Nachkrieg“ beispielhaft den Weg vieler desillusionierter Kriegsheimkehrer in die Politik nach.

Joseph Roth: Die Kapuzinergruft, 1938
Roth verklärte die k.u.k. Vielvölkermonarchie oft als politische Alternative zu faschistischen und nationalistischen Modellen. Der Roman, der im Titel auf die Grabstätte der österreichischen Kaiserfamilie anspielt, schildert mit der Figur des Leutnants Franz-Ferdinand Trotta das Leben in einer oberflächlichen und sinnentleerten Scheinwelt nach dem Ersten Weltkrieg. Am Ende steht die resignative Erkenntnis, dass mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus alte Werte endgültig verloren sind.

Adrienne Thomas: Kathrin wird Soldat. Ein Roman aus Elsaß-Lothringen, Berlin 1930
Die in Metz aufwachsende Kathrin vertraut von 1911 bis 1916 ihre Beobachtungen und Gefühle ihrem Tagebuch an. Aus einer gutbürgerlichen jüdischen Familie stammend, schildert sie die alltäglichen Konflikte zwischen deutschen, französischen und lothringischen Einwohnern der Stadt, ihr Schulleben und erstes Verliebtsein, bis der Kriegsausbruch ihre Welt verändert. Kathrin erlebt als Rote-Kreuz-Schwester die grausame Wirklichkeit des Krieges.
Der autobiographische Roman ist nur noch antiquarisch erhältlich, die Edition des zugrunde liegenden Tagebuchs erscheint demnächst.

Vor Verdun verlor ich Gott. Geschichten von Menschen im Krieg, Berlin 1984
Eine Sammlung von Kurzgeschichten bekannter und weniger bekannter Autoren wie Arnold Zweig, Ernst Toller, Wilhelm Lamszus, Claire Studer, Carl Zuckmayer, Franz Kafka und Ludwig Renn. Erschienen in der DDR im Verlag Neues Leben.


Digitale Medien
Deutschlandradio: Feldpostbriefe. Lettres de poilus 1914-1918, 1994
In einer Koproduktion hatten der Deutschlandfunk und Radio France zum 80. Jahrestag des Kriegsbeginns deutsche und französische Feldpostbriefe in mehrteiligen Sendereihen verlesen lassen. Die Briefe zu verschiedenen Ereignissen an der Front und in der Heimat zeigen, dass trotz nationaler Unterschiede die Gemeinsamkeiten überwiegen: dasselbe Schicksal, dieselben Empfindungen.

 

Internethinweise

lemo                                       
Lebendiges Museum Online – ein Angebot des Deutschen Historischen Museums zur deutschen Geschichte, u.a. mit ausführlichen Informationen zum Thema Erster Weltkrieg, vielen Fotos sowie Ton- und Videodokumenten.

www.br-online.de/wissen-bildung          
Ein gutes, ausführliches Glossar über den Ersten Weltkrieg. Lohnend ist auch die Homepage vom Bayerischen Rundfunk, die viele Unterrichtsmaterialien anbietet.

www.iwm.org.uk                                   
Die Seite des Imperial War Museum in London mit ausgiebigen Informationen in englischer Sprache, ansprechend gestaltet.

www.spartacus.schoolnet.co.uk           
Die britische Seite  ist für Schulen gedacht, bietet ausführliche Links zum Ersten Weltkrieg und ist für Jugendliche gedacht, die Sprache ist leicht verständlich und auch zum Englischlernen geeignet.

http://www.bbc.co.uk/history/worldwars/wwone/           
Auf der Seite der BBC finden sich Filme und Tondokumente zum Thema Weltkrieg und eine besondere Seite für Jugendliche, auf der sie interaktiv Biographien und Gedichte aus dem Ersten Weltkrieg sowie das Leben im Schützengraben kennen lernen können. Gestalterisch sehr gelungen.

www.firstworldwar.com           
Hier finden sich Memoiren und Tagebücher aus dem Ersten Weltkrieg in englischer Sprache.

www.inflandersfields.be           
Die Seite des Museums „In Flanders Fields“ in Belgien, mit Berichten über die Schlachtfelder und Informationen zum Ersten Weltkrieg. In englischer und französischer Sprache.

www.lescheminsdelamemoire.net          
Eine Kooperation europäischer Museen über den Ersten Weltkrieg und die Wege der Erinnerung.

www.e-papyrus.de/erster_weltkrieg.html (link nicht mehr online)
Sehr ausführliche private Seite zum Thema Weltkrieg mit vielen Fotos und Hinweisen zu weiteren Websites.

www.wikipedia.org                       
Die Freie Enzyklopädie Wikipedia ist eine frei zugängliche Informationsquelle zu verschiedenen Wissensgebieten. Jeder kann unter Beachtung der Netiquette mitschreiben, über vorhandene Texte diskutieren und Änderungen veranlassen. Die Enzyklopädie wächst und verändert sich ständig.

www.zum.de/psm/1wk/index.php           
Die Primär-Sekundär-Material-Datenbank zur Unterrichtsvorbereitung im Fach Geschichte bietet frei zugängliche Internetquellen nicht nur für Lehrer.           

http://akmilitaergeschichte.de/       
Der Arbeitskreis Militärgeschichte stellt eine umfassende Linksammlung zum Thema Erster Weltkrieg mit Archiven, Daten- und Bildbanken zur Verfügung.

www.art-ww1.com                       
Dieses Kooperationsprojekt europäischer Museen präsentiert anlässlich des 80. Jahrestages der Beendigung des Krieges „Die Farbe der Tränen“, eine Internetausstellung von 110 Gemälden und Grafiken.

www.lib.byu.edu                                 
Ausführliches Dokumentenarchiv, mit Bildarchiv, biografischem Lexikon und einer Sonderrubrik Seekrieg und Medizin.