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Katalognummer 162
Feldküriß
um 1630;
H 132 cm, B 52 cm, G 14100 g;
Inv. 1989/1147
Mantelhelm mit Augenschirm und Maskenvisier, Kragen zweiteilig. Die symmetrischen
Schultern sind mehrfach geschoben und an den Rändern umbördelt.
Die Harnischbrust hat einen Mittelgrat mit tiefliegendem Gansbauch, beschußfrei.
Die langen Beinschöße enden in Kniekacheln, erste Folge ergänzt.
Nieten zur Befestigung des Innenfutters und der Lederriemen für die
Geschübe, mit halbrunden Messingköpfen verziert.
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gehörten die Kürisser
zur schweren Reiterei. Sie trugen häufig einen aus einfachem Eisen
gefertigten und geschwärzten kompletten Mannsharnisch. Die Arm- und
Beinzeuge wurden oft weggelassen und durch Lederhandschuhe und Reiterstiefel
ersetzt. Unter dem Harnisch wurde ein Lederkoller getragen. Vielfach waren
die Reiter nur mit einem Brust- und Rückenpanzer ausgestattet, was
sie im Gefecht weitaus beweglicher machte. Da die Harnische gegenüber
den Feuerwaffen ohnehin keinen ausreichenden Schutz mehr boten, wurde
ab Mitte des 17. Jahrhunderts auf ihren Einsatz gänzlich verzichtet.
Lit.: Blair, European Armour, S. 143 ff.
Krenn, Der Grazer Harnisch, Kat. 32.
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