Kat. 166

Katalognummer 166
Sappenpanzer

deutsch, 2. Hälfte 17. Jahrhundert;
H 42,2 cm, B 45,5 cm, G 18200 g;
Inv. W 5303, a, b, c

Geschwärzte Brust mit Mittelgrat, tiefe halbkreisförmige Hals- und Armausschnitte. Sämtliche Ränder sind dicht mit vergoldeten kegelförmigen Nieten besetzt. Zwei große Messingknöpfe, fast in der Mitte der Brust zur Befestigung der Schulterriemen. Unten rechts Beschußprobe. Beintaschen aus schweren Eisenplatten mit großen Scharnieren am unteren Brustrand befestigt.
Die Sappeure gehörten zu den Pionieren und wurden für Bau und Befestigungsarbeiten eingesetzt. Ihren Namen erhielten sie nach den bei Belagerungen zum Feind vorgetriebenen Laufgräben, den sog. Sappen. Obwohl bei diesem Stück der Rücken fehlt, wiegt der Panzer noch 18200 g.
Als selbständige Truppengattung traten die Sappeure in den europäischen Armeen erst nach der Französischen Revolution in Erscheinung. Sappenpanzer aus dem 17. Jahrhundert sind selten, die formalen Anklänge an die Pikenierharnische dieser Zeit sind erkennbar. Die vergoldeten Nietknöpfe lassen darauf schließen, daß der Panzer einem Offizier gehörte.

Lit.: E. Diener/Schönberg, Die Waffen der Wartburg, Tafel 45.
Das Wiener bürgerliche Zeughaus, Rüstungen und Waffen aus fünf Jahrhunderten, Wien 1977, Kat. 681.
Das Wiener bürgerliche Zeughaus, 1600-1840, Kat. 61

 

 

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