16
322"Kanzler des Vertrauens"
"The Chancellor You Can Trust"
Wahlplakat der SPD zur Bundestagswahl 1972
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
983Mappe "Argumente? Hier sind sie!"
Folder "Arguments? Here They Are!"
Sozialdemokratische Wählerinitiative
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
984Briefaufkleber "Werben Sie mit"
Letter sticker "Spread the Word"
SPD
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
985Reversnadeln der SPD
Lapel pins of the Social Democratic Party
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
986Stempel "Willy wählen"
Stamp "Vote for Willy"
SPD
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
987Ansteck-Plakette "Willy wählen"
Button "Vote for Willy"
SPD
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
988Broschüre "Katholiken zur SPD-Politik"
Brochure "Catholics on the Policies of the Social Democrats"
Sozialdemokratischen Wählerinitiative
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
In den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik galten die christlichen Parteien CDU und CSU bei vielen religiösen Wählern als die einzigen glaubwürdigen Vertreter der christlichen Werte. Die Ostpolitik Willy Brandts allerdings fand die Zustimmung der verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen.
16
989Eintrittskarte zur Diskussion mit Günter Grass
Admission ticket for a discussion with Günter Grass
Sozialdemokratische Wählerinitiative - Bonn "Bürger für Brandt"
Bonn, Oktober 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Schon in den Jahren zuvor hatte sich Günter Grass für die SPD und für Willy Brandt engagiert. Im Wahlkampf 1972 veranstaltete die Sozialdemokratische Wählerinitiative Diskussionen an verschiedenen Orten.
16
990"So erkennt man Freunde!"
"This Is How You Recognize Friends"
Wahlwerbung der SPD mit Aufnahmeantrag
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
991Plakatstreifen "Willy Brandt muß Kanzler bleiben"
Poster "Willy Brandt Must Remain Chancellor"
SPD
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
992"Deutsche / Wir können stolz sein auf unser Land. Wählt Willy Brandt / SPD"
"Germans / We Can Be Proud of Our Country. Vote for Willy Brandt / Social Democratic Party"
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
993"Willy Brandt muß Kanzler bleiben / Deshalb: SPD"
"Willy Brandt Must Remain Chancellor / Thus: Social Democrats"
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
1142"Tagesaufenthalte im grenznahen Bereich"
"Day Visits to Areas Near the Border"
Bonn 1972
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die SPD warb mit den Erleichterungen im Reiseverkehr, die ein Ergebnis der neuen Ostpolitik der sozialliberalen Koalition waren.
16
1257"Black is beautiful"
"Black is beautiful"
Plakat der CDU zur Bundestagswahl 1972
Bonn 1972
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
16
1258"Stolz auf unser Land"
"Proud of Our Country"
Plakat der CDU zur Bundestagswahl 1972
Bonn 1972
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
16
1259"Machen Sie es wie die Preise, laufen Sie der SPD davon."
"Do As Inflation Does: Run Away from the Social Democrats."
Plakat der CDU zur Bundestagswahl 1972
Bonn 1972
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
16
1260"Die SPD muß weg!"
"The Social Democratic Party Must Go!"
Plakat der CSU zur Bundestagswahl 1972
München 1972
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
Tonstation
Parlamentsdebatten
Debate in Parliament
Bonn 1969 und 1972
Berlin, DeutschlandRadio, Politisches Wortarchiv
Frankfurt, Deutsches Rundfunkarchiv
Im Zuge der Auseinandersetzungen um die Ostpolitik Willy Brandts waren einige Abgeordnete aus der SPD zur CDU/CSU übergewechselt. Die Regierungskoalition hatte dadurch ihre Mehrheit verloren; Regierung und Opposition waren gleich stark. Neuwahlen waren nötig, um wieder eine regierungsfähige Mehrheit herzustellen. Am 20. September 1972 stellte Willy Brandt dem Parlament die Vertrauensfrage (§ 68 GG). Bei der Abstimmung, die am 22. September stattfand, sprachen bei einer Enthaltung - 233 Abgeordnete dem Kanzler das Vertrauen aus, 248 stimmten gegen ihn. Der Bundeskanzler schlug dem Bundespräsidenten daraufhin vor, das Parlament aufzulösen und Wahlen für den 19. November 1972 anzuberaumen.
Die Tondokumente stammen aus der Regierungserklärung Willy Brandts von 1969 und aus der Aussprache vom 20. September 1972 vor der Abstimmung über die Vertrauensfrage.
1.
Regierungserklärung von Willy Brandt
Willy Brandts inaugural speech
Bonn, 29. Oktober 1969, ca. 3 Min.
Berlin, DeutschlandRadio, Politisches Wortarchiv
2.
Redebeitrag von Walter Scheel (FDP)
Short speech by Walter Scheel (Free Democratic Party)
Deutscher Bundestag, 6. Wahlperiode, 199. Sitzung
Bonn, 22. September 1972, ca. 3 Min.
Frankfurt am Main, Deutsches Rundfunkarchiv
3.
Redebeitrag von Herbert Wehner (SPD)
Short speech by Herbert Wehner (Social Democratic Party)
Deutscher Bundestag, 6. Wahlperiode, 199. Sitzung
Bonn, 22. September 1972, ca. 3 Min.
Frankfurt am Main, Deutsches Rundfunkarchiv
4.
Redebeitrag von Willy Brandt (SPD)
Short speech by Willy Brandt (Social Democratic Party)
Deutscher Bundestag, 6. Wahlperiode, 199. Sitzung
Bonn, 22. September 1972, ca. 3 Min.
Frankfurt am Main, Deutsches Rundfunkarchiv
5.
Redebeitrag von Franz Josef Strauß (CSU)
Short speech by Franz Josef Strauß (Christian Social Union)
Deutscher Bundestag, 6. Wahlperiode, 199. Sitzung
Bonn, 22. September 1972, ca. 2 Min.
Frankfurt am Main, Deutsches Rundfunkarchiv
6.
Redebeitrag von Rainer Barzel (CDU)
Short speech by Rainer Barzel (Christian Democratic Union)
Deutscher Bundestag, 6. Wahlperiode, 199. Sitzung
Bonn, 22. September 1972, ca. 1 Min.
Frankfurt am Main, Deutsches Rundfunkarchiv
16
1262Plakat der SPD zur Bundestagswahl 1976
Poster of the Social Democratic Party for the Bundestag election in 1976
Köln/Bonn 1976
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
4316"Modell Deutschland / SPD / Eine gute Zukunft für uns"
"Model Germany / Social Democratic Party / A Good Future for Us"
Frankfurt am Main 1976
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
1263"Aus Liebe zu Deutschland / Freiheit statt Sozialismus"
"Out of Love for Germany / Freedom Instead of Socialism"
Plakat der CDU zur Bundestagswahl 1976
Bonn 1976
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
16
1264"Franz Josef Strauß / Kanzler für Frieden und Freiheit"
"Franz Josef Strauß / Chancellor for Peace and Freedom"
Plakat der CSU zur Bundestagswahl 1980
München 1980
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
1272"Diesmal geht's ums Ganze"
"This Time Its the Whole Pie"
Plakat der FDP zur Bundestagswahl 1980
Bonn 1980
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
16
1273"Nach 13 Jahren Sozialismus"
"After 13 Years of Socialism"
Plakat der CSU zu den vorgezogenen Bundestagswahlen 1983
München 1983
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
16
1274"Mit der Jugend. Unser Land braucht einen neuen Anfang"
"With the Youth. Our Country Needs a New Beginning"
Plakat der CDU
1981
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
16
1299"Nicht schwarz sehen / Grün wählen"
"Dont Be in a Black Mood / Vote for the Greens"
Plakat der Grünen zur Bundestagswahl 1983
1983
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
4317"Arbeit, Frieden, Zukunft / Miteinander schaffen wir's / CDU"
"Work, Peace, Future / Together Well Succeed / Christian Democratic Union"
Köln 1983
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
1301Fiktive Bibliothek eines politisch engagierten Studenten
Fictive library of a politically engaged student
1965-74
16
589Rudi Dutschke
Rudi Dutschke
1967
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
1489Amtskette des Rektors der Universität Hamburg
The chain of office of the rector of the University of Hamburg
Plakette von Richard Luksch, Kette von Alexander Schönauer
Hamburg 1921
Hamburg, Universität Hamburg
16
1490Sechs Talare der Fakultäten der Universität Hamburg
Six faculty gowns from the University of Hamburg
Firma W. E. Eggert
Hamburg 1967
Hamburg, Universität Hamburg
Es sollte für lange Zeit das letzte Mal sein, daß die Fakultäts-Dekane der Hamburger Universität zur Rektoratsübergabe oder zum feierlichen Semesteranfang ihre Talare trugen. Nachdem die Studenten den "Muff" unter den Talaren kritisiert hatten, zogen die Dekane die Konsequenz und die Talare aus. Dennoch blieb die Demokratisierung der Hochschulen ein Thema, daß zwar von vielen Studenten und einigen Assistenten diskutiert wurde, aber nur bei wenigen Professoren Unterstützung fand.
16
1493Wahlkandidaten der Philosophischen Fakultät der Freien Universität Berlin
Candidates of the Philosophy Department at the Free University of Berlin
1964
Berlin, Museum der Dinge. Werkbundarchiv
Ein Wechsel der studentischen Kleiderordung zeichnete sich bereits 1964 ab. Doch blieb der Anzug oder das Kostüm noch lange das übliche Kleidungsstück für Studierende. Erst mit der Studentenbewegung, die nun auch in der Universität die überkommenen Traditionen in Frage stellte, änderte sich dies. Eine weitere Folge der Neudefinition ihres Selbstverständnisses war, daß Studenten sich untereinander zu duzen begannen und diskussionsbereite Assistenten ebenfalls gedutzt wurden.
16
2656Pullover von Rudi Dutschke
Rudi Dutschkes sweater
Gretchen Dutschke
West-Berlin 1966
Newton, MA (USA), Gretchen Dutschke
Rudi Dutschke war erst kurz vor dem Mauerbau nach Berlin gekommen, nachdem er den angestrebten Studienplatz an der Journalistenschule in Leipzig nicht erhalten hatte. Er wiederholte in West-Berlin das Abitur und nahm 1961 ein Soziologiestudium auf.1964 schloß er sich dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) an und begann, Demonstrationen gegen das "Establishment", die Notstandsgesetze und den Vietnamkrieg zu organisieren. Als führender intellektueller Kopf der Studentenbewegung strebte er nach einem unabhängigen deutschen Weg zum Sozialismus. In der Zeit des Kalten Krieges, nur wenige Jahre nach dem Mauerbau, war der Kommunismus für die konservative Mehrheit der Bevölkerung das Schreckgespenst schlechthin. Die auflagenstarken Massenblätter des Springer-Verlags schürten die Kommunisten-Furcht. Das Attentat auf Rudi Dutschke am 11. April 1968, an dessen Folgen er 1979 starb, war auch eine Folge dieser Polarisierung.
16
1009"1.10.1971 / Das neue Bundesausbildungsförderungsgesetz / Was bringt es dem Schüler und Studenten?"
"October 1, 1971 / The Federal Training Promotion Law / Whats in It for Pupils and Students"
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Bonn 1971
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
"Demokratisierung" und "Chancengleichheit" waren die bildungspolitischen Ziele der sozialliberalen Koalition. Eine "Bildungskatastrophe" hatte der Autor Georg Picht bereits 1964 vorausgesehen, wenn es nicht gelingen würde, die Schulen zu reformieren und zugleich den Kreis der Schüler über die traditionelle gebildete Oberschicht hinaus zu erweitern. "Bildung ist Bürgerrecht" hatte Ralf Dahrendorf reklamiert. Um den Kindern aus den mittleren und unteren sozialen Schichten eine weiterführende Schul- und Hochschulbildung zu ermöglichen, wurden von der sozialliberalen Koalition finanzielle Förderungsmöglichkeiten geschaffen.
16
1004"Neues Beginnen"
"A New Beginning"
Zeitschrift der Arbeiterwohlfahrt.
Ausgabe Nr. 8 vom August 1959
Frankfurt am Main, Landeselternbeirat von Hessen
Ende der 50er Jahre wurde deutlich, daß im Zuge des technischen Fortschrittes und der Mechanisierung der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften steigen würde. Die traditionellen, "altsprachlich" ausgerichteten Gymnasien, die nach dem Krieg wieder eingerichtet worden waren, konnten der Bedeutung, die naturwissenschaftlich-technische und sozialwissenschaftliche Fächer in der modernen Gesellschaft erlangt hatten, nicht gerecht werden.
16
1006"Auf dem Wege zur Gesamtschule"
"The Road to the Comprehensive School"
Landesverband Hessen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Frankfurt am Main 1966
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
In der "Darmstädter Entschließung " wurde vom Landesverband Hessen der GEW am 2. April 1965 erstmals die Forderung nach der Einfühung einer Gesamtschule erhoben. Wichtigstes Anliegen der versammelten Lehrer war es, die Schüler unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund entsprechend ihren Begabungen zu fördern.
16
1007"Die Demokratische Leistungsschule. Zur Begründung und Beschreibung der differenzierenden Gesamtschule"
"The Democratic School of Achievement: The Why and How of the Comprehensive School with its Differentiating Function"
Theodor Sander / Hans-G. Rolff / Gertrud Winkler
Hannover: Schroedel Verlag 1967
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Wie sich Unterricht und Lehrplan in der geplanten Gesamtschule im einzelnen gestalten sollten, wurde intensiv diskutiert. Keineswegs war es das Ziel der Befürworter, die Anforderungen an die Schüler zu senken. Vielmehr ging es darum, sich über die Lehrinhalte einer modernen Demokratie zu verständigen: Selbständigkeit und Urteilsfähigkeit sollten gefördert werden, damit die Schüler als Bürger fähig würden, an politischen Entscheidungen mit Sachverstand mitzuwirken.
16
1005"Die integrierende und differenzierende Gesamtschule"
"The Comprehensive School: Integrating and Differentiating"
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Gesamtverband der Lehrer und Erzieher in Hessen
Düsseldorf 1968
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
1008"Empfehlungen der Bildungskommission. Einrichtung von Schulversuchen mit Gesamtschulen"
"Recommendations of the Educational Committee. Setting up Comprehensive Schools on a Trial Basis"
Deutscher Bildungsrat
Bonn 1969
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die intensiven Diskussionen um das Projekt "Gesamtschule" mündeten nach drei Jahren in die Empfehlung der Bildungskommission, Schulversuche mit Gesamtschulen zu machen. Lehrer und Elternschaft einer bestehenden Schule konnten den Antrag stellen, ihre Schule etappenweise in eine Gesamtschule zu überführen. Der erste Schritt war die Einführung eines Kurssystems ab der 7. Klasse, in dem zwischen Kerngruppen, Fachleistungskursen und Wahlpflichtkursen unterschieden wurde. Alle Schüler einer Jahrgangsstufe wurden in ihren Kerngruppen gemeinsam in Gesellschaftskunde unterrichtet, für die übrigen Fächer wurden sie entsprechend ihrem Leistungsstand verschiedenen Kursen zugeordnet.
16
1010"Gesamtschule - Die bessere Schule für uns alle!"
"The Comprehensive School - the Best School for All of Us!"
DGB Landesbezirk Nordrhein-Westfalen
2. Auflage 1979
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
16
1030Gesamtschule in Weinheim
Comprehensive School in Weinheim
Erika Sulzer-Kleinemeier
Weinheim 1971
Gleisweiler, Erika Sulzer-Kleinemeier
Die Einführung der Gesamtschule und der Schuleintritt der geburtenstarken Jahrgänge fielen in den gleichen Zeitraum. Viele neue Grund- und weiterführende Schulen entstanden für die zahlreichen Schulanfänger. Insbesondere in Hessen wurden Gesamtschulen neu gebaut, deren Raumaufteilung und Ausstattung für die unterschiedlichen Gruppenstärken und die neuen Unterrichtsformen ausgelegt waren. Die Gesamtschule in Weinheim war eine der ersten neugebauten Schulen dieses Typs.
16
1275"Seitdem die SPD regiert, gibt es die Gesammtschule"
"With the Social Democrats Came the Comprehensive School"
Plakat der CDU zur Bundestagswahl 1980
Kleve 1980
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Seit ihrer Einführung war die Gesamtschule umstritten. Konservative Eltern aus dem traditionellen Bildungsmilieu befürchteten, daß ihre Kinder nicht genügend gefördert würden.
16
1270"Wir werden nicht zulassen, daß Kommunisten unsere Kinder zu Kommunisten erziehen."
"We Wont Allow Communists to Teach Our Children to Be Communists"
Plakat der CDU
Bonn 1972
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
16
1276Taschenrechner Ti30
Ti30 pocket calculator
Texas Instruments
Um 1978
Paderborn, Heinz Nixdorf Museums Forum
Nicht nur die Unterrichtsformen, auch die Unterrichtsinhalte änderten sich. Der technische Fortschritt in der Datenverarbeitung wurde im Aufkommen der Taschenrechner sichtbar, die innerhalb von wenigen Jahren den seit Jahrzehnten bewährten Rechenschieber verdrängten.
16
1277Taschenrechner
Calculator
Faber-Castell
Ende 1970er Jahre
Paderborn, Heinz Nixdorf Museums Forum
16
2245Rechenschieber "Aristo-Scholar"
"Aristo-Scholar" slide rule
1960er Jahre
Berlin, Dr. Christoph Conrad
16
4319Matema Mengenspiel
"Matema" set theory game
Hannover: Schroedel Verlag, um 1970
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
2284Sprachlabor-Tonbandgerät mit Bedienteil und Mikrofon-Kopfhörer-Kombination
Language lab tape recorder with controls and mike-headset combination
Tandberg
Bundesrepublik Deutschland 1978
Hamburg, Tandberg Unterrichtstechnik
Sprachen lernen unter Laborbedingungen; selbst vor traditionellen Bildungsinhalten machte die Technisierung nicht Halt.
16
2317"Bekanntmachung / Betr.: Radikalenerlaß"
"Announcement / Re: Radicals Decree"
Klaus Staeck
Göttingen 1975
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Besondere Brisanz gewann die Diskussion um den "Radikalenerlaß" und die "Berufsverbote" dadurch, daß der Öffentliche Dienst in Deutschland nur zum Teil "Hoheitsträger" wie Regierungsbeamte oder Berufsoffiziere umfaßte, von denen zu Recht erwartet wurde, daß sie für die freiheitlich-demokratische Grundordnung eintraten. Ob von Eisenbahnern, Briefträgern, Krankenschwestern und Lehrern das aktive Eintreten für die Verfassung erwartet werden sollte, war umstritten.
16
2318"Berufsverbot / Ministerpräsidentenkonferenz der Länder / Wer wird der Nächste sein?"
"Exclusion from Jobs in the Civil Service / Conference of State Governors / Wholl Be Next?"
1972
München, Pädagogische Aktion / SPIELkultur e.V. (Archiv Zacharias)
Bis 1980 wurden etwa 1,5 Millionen Bewerber für den Öffentlichen Dienst durch die "Regelanfrage" bei den Ämtern für Verfassungsschutz überprüft; 0,07 % von ihnen wurden abgelehnt. Die Ausweitung dieses Überprüfungsapparates, die kontroversen Meinungen darüber, was unter Verfassungsfeindlichkeit zu vestehen sei, und die unterschiedliche Gesetzeshandhabung in den Bundesländern führten dazu, daß sich vor allem unter jungen Akademikern Unsicherheit und Staatsverdrossenheit ausbreiteten. Politisch engagierte Schriftsteller zogen sich aus dem öffentlichen Willensbildungsprozeß enttäuscht zurück. Das Wort vom "Berufsverbot" ging um.
16
759Tintenpatronen "Pelikan 4001"
"Pelikan 4001" ink cartridge
Pelikan AG
Hannover, um 1980
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
760"Pelikano Schulfüller mit Griffprofil"
"Pelikano School Fountain Pen with Grip"
Pelikan AG
Hannover, nach 1980
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
761"Pelikan Wachsmalstifte"
"Pelikan Wax Crayons"
Pelikan AG
Hannover, nach 1980
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
783Zwei Bleistifte von "Eberhard Faber" und "Lyra"
"Eberhard Faber" and "Lyra" pencils
Nürnberg 1993
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
784Schachtel mit sechs Farbstiften "Faber-Castell"
"Faber-Castell" box with six colored pencils
A. W. Faber-Castell GmbH & Co
Stein/Nürnberg 1993
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
785Radiergummi "Geo Maxi"
"Geo Maxi" eraser
Läufer
1993
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
786Anspitzer
Pencil sharpener
1993
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
4318Schülermütze
School cap
Deutsche Verkehrswacht
1992
Berlin, Deutsches Historisches Museum
16
2319Veranstaltungsplakat "urbs 71"
"urbs 71" poster
Kulturamt Wuppertal
Wuppertal 1971
Wuppertal, Archiv E. Dieter Fränzel
16
2320Veranstaltungsplakat "Texte und Lieder zu Themen der Zeit"
Poster "Texts and Songs on Current Topics"
"impuls" Aktionszentrum, Wuppertal-Elberfeld
Wuppertal, um 1971
Wuppertal, Archiv E. Dieter Fränzel
Aufenthaltsorte für Jugendliche in ihrer Freizeit waren noch Ende der 60er Jahre knapp. Einen Besuch in der Kneipe konnte sich ein Lehrling von seinem schmalen Lohn nur selten leisten. In einigen Städten fanden sich engagierte Lehrlinge und Studenten zusammen und gründeten ihre eigenen "Klubs". Das Aktionszentrum "impuls" entstand 1964 in Wuppertal aus der "Gesellschaft zur Förderung zeitgenössischer Kunst und Kultur" und der "Interessengemeinschaft Jazz". Mitte der 60er Jahre wandelte sich das "Impuls" vom Treffpunkt Musik- und Kunstinteressierter zur Anlaufstelle für politische Gruppen von den Ostermarschierern bis zur Außerparlamentarischen Opposition (APO). Die Verbindung von Kultur und Politik blieb das Charakteristikum des aus dem "impuls" entstehenden Kommunikationszentrums "die börse".
16
2322Veranstaltungsplakat "Fick Nam"
"Fuck Nam" poster
Herausgeber: impuls Aktionszentrum, Wuppertal
1968
Wuppertal, Archiv E. Dieter Fränzel
Veranstaltungsplakat für die deutsche Erstaufführung des Theaterstückes von Tuli Kupferberg
16
2324Veranstaltungsprogramm "Die Börse"
Wuppertal, November 1974
Wuppertal, Archiv E. Dieter Fränzel
Kommunale Kulturpolitik, "Kultur für alle", war ein wesentlicher Politikbereich der 70er Jahre. Wie in Wuppertal unterstützen in zahlreichen Städten nun die Stadtregierung die zumeist seit mehreren Jahren bestehenden Initiativen und ermöglichten ihnen die kontinuierliche Programmarbeit. Politische und kulturelle Bildung, Arbeitsräume für Initiativen sowie eine Kneipe und ein großer Veranstaltungsraum, der auch für Gastspiele genutzt werden konnte, gehörten zur Standardausrüstung dieser Kommunikationszentren, die je nach Träger und Betreibergruppe als selbstverwaltete Häuser oder als kommunale Einrichtungen geführt werden konnten.
16
2328Veranstaltungsprogramm "die börse"
Program of events "The Exchange"
Kommunikationszentrum Wuppertal
Wuppertal, Juni 1977
Wuppertal, Archiv E. Dieter Fränzel
16
2329Veranstaltungsprogramm "die börse"
Program of events "The Exchange"
Kommunikationszentrum Wuppertal
Wuppertal, Juli 1983
Wuppertal, Archiv E. Dieter Fränzel
16
2332Flugblatt "Wir wollen die Vorstellungskraft in Aktion"
Leaflet "We Want Imagination in Action"
KEKS - Kunst, Erziehung, Kybernetik, Soziologie
München 1970
München, Pädagogische Aktion / SPIELkultur e.V. (Archiv Zacharias)
Referendare und junge Studienräte, Studenten der Akademie und der neuen sozialpädagogischen Fachhochschulen Münchens fanden sich unter dem Kürzel KEKS als alternative kunstpädagogische Bewegung zusammen. Fasziniert von der Studentenbewegung mit ihrer kritischen Infragestellung aller Traditionen und der Ablehnung aller Formen institutioneller Erziehung und Ausbildung setzten sie auf "Aktionen", durch die sowohl eigene Erfahrungen gemacht als auch öffentliche Wirkung erzielt werden sollte.
"KEKS-Aktionen"
"Action Campaign of the KEKS Group of Munich Pedagogy Students"
Videokopie eines Super-8-Films
München 1969
München, Pädagogische Aktion / SPIELkultur e.V. (Archiv Zacharias)
16
2333Hinweisschild "Spielbus 100 m Eintritt frei"
Sign "Play Bus 100 Meters Free Admission"
Pädagogische Aktion
München, um 1975
München, Pädagogische Aktion / SPIELkultur e.V. (Archiv Zacharias)
16
2340"Prinz Eisenherz auf dem Weg zur Spielaktion"
"Prince Eisenherz on His Way to the Play Project"
Pädagogische Aktion
München 1972
München, Pädagogische Aktion / SPIELkultur e.V. (Archiv Zacharias)
Die KEKS-Gruppe entwickelte ihren pädagogischen Ansatz weiter und fand Formen einer ästhetischen Erziehung für Kinder außerhalb der Schule. Ihre Spielplatzbetreuung kam später sogar als "Feuerrotes Spielmobil" zu Fernsehehren. Entstanden war die "Aktion Spielbus" als Programm für Münchener Kinder anläßlich der Olympiade in München 1972. Die Stadt München war bemüht, sich als moderne demokratische Stadt zu präsentieren und deshalb bereit, die KEKS-Gruppe, nun umbenannt zu "Pädagogische Aktion", bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Bis heute veranstaltet die Pädagogische Aktion / SPIELkultur e.V. mit Unterstützung der Stadt München Kulturprogramme für Kinder.
16
2341Bastelutensilien der "Aktion Spielbus"
Arts and crafts utensils for "Project Play Bus"
Pädagogische Aktion
München, um 1985
München, Pädagogische Aktion / SPIELkultur e.V. (Archiv Zacharias)
16
2342Veranstaltungsplakat "Aktion Spielbus / München · Juni - September 1973 / Mobile Spielplatzbetreuung"
Poster "Project Play Bus / Munich June to September 1973 / Mobile Playground"
Stadtjugendamt München
München 1973
München, Pädagogische Aktion / SPIELkultur e.V. (Archiv Zacharias)
16
2348Fotoserie "Aktion Spielbus"
Series of photos "Project Play Bus"
Wolfgang Zacharias
München 1972-80
München, Pädagogische Aktion / SPIELkultur e.V. (Archiv Zacharias)
"Mit allem kann man spielen" war die Devise der Pädagogischen Aktion. Die Aneignung der unmittelbaren Umgebung und deren kreative Nutzung stand bei allen Spielanregungen der "Aktion Spielbus" im Mittelpunkt. Der Bierkasten war eines der ersten Objekte, dessen vielseitige Verwendung erprobt wurde.