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Die provisorische Hauptstadt - The Provisional Capital

Vor allem Frankfurt am Main und Bonn stritten sich um die Ehre, Bundeshauptstadt zu werden. Für Frankfurt sprachen die zentrale Lage, die gute Infrastruktur und die Historie: Auch das erste deutsche Parlament hatte seinen Sitz in Frankfurt gehabt. Bonn konnte das Argument vorbringen, eine Hauptstadt der kurzen Wege werden zu können. Bonn hatte vor allem in Konrad Adenauer, dem Vorsitzenden des Parlamentarischen Rates, einen gewichtigen Fürsprecher. Die gesamte SPD hingegen war für Frankfurt.

Als Kurt Schumacher vor der Abstimmung am 10. Mai 1949 verkündete, eine Entscheidung für Frankfurt würde eine Niederlage der CDU bedeuten, stimmten auch bisher noch unentschlossene CDU-Ratsmitglieder für Bonn als provisorische Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland.

Die erste Wahl zum Bundestag - The First Bundestag Election

Bei den Wahlen zum Ersten Deutschen Bundestag am 14. August 1949 traten 14 Parteien sowie unabhängige Kandidaten an. Die meisten Wähler entschieden sich für die erst nach dem Krieg gegründete CDU, die zusammen mit der CSU auf 31,0 % der Stimmen kam und damit knapp vor der traditionsreichen SPD mit 29,2 % lag. Drittstärkste Kraft wurde die FDP (einschließlich der Demokratischen Volkspartei und der Bremer Demokratischen Volkspartei) mit 11,9 %. Die KPD kam auf 5,7 %. Aufgrund von Sonderregelungen gelangten sieben weitere Parteien in den Bundestag, obwohl sie unter 5 % geblieben waren: die Bayernpartei, die Deutsche Partei, die Deutsche Zentrumspartei, die Wirtschaftliche Aufbauvereinigung, die Deutsche Reichspartei und der Südschleswigsche Wählerverband.

Fundamente der Demokratie

Die Provinz war der eigentliche Ort des bundesdeutschen Neuanfangs. Die Kleinstadt Bonn konnte sich gegen den übermächtigen Konkurrenten Frankfurt am Main in der Hauptstadtfrage durchsetzen. Vor allem in Kleinstädten wie dem hessischen Allendorf fand das bundesrepublikanische Wirtschaftswunder statt.Dorthin flossen Investitionen, dort ballte sich die Energie des Wiederanfangs Im Grunde funktionierte das Land ohne dominierendes Zentrum und somit als getreue Umsetzung des föderalen Gedankens. Die Republik stabilisierte sich überraschend schnell. Ihre Neu-Bürger akzeptierten das ungewohnte Staatsgebilde.

Die erste Nachkriegsnot war spürbar gelindert, und Millionen von Heimatvertriebenen begannen, sich an die neue Umgebung anzupassen. Am 14. August 1949 fanden die ersten Bundestagswahlen statt, Adenauer wurde erster Kanzler. Äußere Einflüsse wie der Koreakrieg kamen dem jungen Staat zu Hilfe. Ein durch den Krieg ausgelöster weltweiter Nachfrageboom belebte die Konjunktur der bundesdeutschen Wirtschaft. Das Wirtschaftswunderland konnte Wirklichkeit werden.

The Foundations of Democracy

The new beginning in West Germany was provincially based. The small town of Bonn won out against its more powerful opponent Frankfurt am Main as the provisional capital. Small towns such as Allendorf in Hesse were the primary locations of West Germany's "economic miracle." It was here that investment capital flowed, here that the forces of renewal gathered. In fact, the country functioned without a dominant center and was a true illustration of the idea of federalism. West Germany was quickly stabilized. Its new citizens accepted the unfamiliar state structure. Noticeable progress was made toward alleviating the deprivations caused by the war.

Millions of people expelled from their homeland began to accommodate themselves to their new surroundings. On 14 August 1949, the first Bundestag elections took place, and Konrad Adenauer became the first chancellor. The young state indirectly benefitted from other events such as the Korean War. The war resulted in a boom in demand, which in turn stimulated the West German economy. The "economic wonderland" became a reality.

Entwurf für Bau des Plenarsaales des Deutschen Bundestages

Die Sitzordnung im Plenarsaal stand lange Zeit nicht fest. Hans Schwippert, der mit dem Umbau betraute Architekt, hatte eine kreisförmige Sitzanordnung als Ausdruck des demokratischen Neubeginns vorgeschlagen. Adenauer wies diese Idee zurück mit den Worten: " ... für den Anfang der parlamentarischen Arbeit sollte man nicht gleich zu solch radikalen Neuerungen greifen.".

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Entwurf für Bau des Plenarsaales des Deutschen Bundestages
The head of the federal eagle from the assembly hall
Hans Schwippert 1949
München, Technische Universität München - Architekturmuseum

Salatschale

Adolf Stubbe gründete 1939 die Glasindustrie GmbH in Königshütte, Ost-Oberschlesien. Schon 1946 fing er mit der Glasindustrie GmbH Allendorf neu an. Hier wurden Verpackungs-und Wirtschaftsglas, Krankenhausbedarf, Beleuchtungsgläser, Flaschen und auch Salatschalen aus Glas hergestellt. Der Betrieb kam schon Anfang der 50er Jahre in finanzielle Schwierigkeiten, die schließlich 1956 zum Konkurs führten.

Salatschale
Salad bowl
Firma Adolf Stubbe
Allendorf 1947/56
Stadtallendorf, Dokumentations- und Informationszentrum

Bundeshaus: Ruheraum für männliche Abgeordnete

Schon in den ersten Jahren der jungen Demokratie scheinen sich in Bonn Bedürfnisse nach Repräsentation und Behaglichkeit verstärkt zu haben, die zum Konzept schlichter Modernität in Widerspruch traten. Im "Roten Salon", dem Ruheraum für männliche Abgeordnete, fanden in den Anfangsjahren des Bundestages wiederholt Krisensitzungen des Ältestenrates statt.

Bundeshaus: Ruheraum für weibliche (oben) und männliche (unten) Abgeordnete
Bundeshaus: lounge for female (above) and male (bottom) representatives
Bonn 1959
Bonn, Deutscher Bundestag

"Das brachte Dir unsere Wirtschafts-Politik", CDU

"Das brachte Dir unsere Wirtschafts-Politik", CDU
"Our Economic Policy Brought You This," Christian Democratic Union
Bundestagswahl 1949
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer- Stiftung e. V.,
Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung