Mahnmal für Heimatvertriebene 
   
 
Am Mehringdamm, Ecke Gneisenaustraße in Berlin-Kreuzberg wurde 1952 ein Mahnmal für Heimatvertriebene aufgestellt, das sich nicht von einem Straßenschild unterschied. Lediglich der Standort des Schildes auf einer Fußgängerinsel und die angezeigten Orte deuteten darauf hin, daß es sich nicht um einen amtlichen Wegweiser handelte. Anfang der 70er Jahre wurde das Schild im Zuge der neuen Ostpolitik abgebaut und wanderte ins Depot des Tiefbauamtes.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

Mahnmal für Heimatvertriebene
Memorial for Those Expelled from Their Homeland

Tiefbauamt Kreuzberg Berlin
1952
Berlin,Tiefbauamt Kreuzberg
 
 
  HO-Streichholzschachtel
"Um des Friedens willen Deutsche an einen Tisch!"
 
   
 
Seit 1952 warb die DDR gegenüber der Bundesrepublik unter der überschrift "Deutsche an einen Tisch" für gesamtdeutsche Wahlen und für Verhandlungen über einen Friedensvertrag. Strittig war zwischen den beiden Staaten die Reihenfolge der beiden Schritte. Während die Bundesrepublik und die Westalliierten darauf bestanden, daß zunächst freie Wahlen unter Aufsicht der UNO stattfinden sollten, schlug Stalin in seiner Note vom 10. März 1952 Verhandlungen über einen Friedensvertrag vor, ohne daß zuvor Wahlen zugelassen worden wären. Die Bundesrepublik wies die Aktionen der DDR als Propagandamanöver gegen die Integration der Bundesrepublik in das westliche Bündnissystem zurück.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

HO-Streichholzschachtel "Um des Friedens willen Deutsche an einen Tisch!"
HO matchbox "For the Sake of Peace Germans to the Negotiation Table"

Um 1954
Berlin, Deutsches Historisches Museum
 
 
  "3 geteilt? Niemals!" 
   
 
Die Vertriebenenverbände gaben die Rechtsposition nicht auf, nach der die Vertreibung ein Unrecht darstellt. Sie betonten die Vorläufigkeit der bestehenden Grenzen.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

"3 geteilt? Niemals!"
"Divided into Three Parts? Never!"

Um 1960
Berlin, Deutsches Historisches Museum
 
 
 Schild "Notaufnahmelager Uelzen-Bohldamm" 
   
 
In den Notaufnahmelagern Gießen, Uelzen und Berlin-Marienfelde lebten die Flüchtlinge, bis ihre Anträge auf Notaufnahme bearbeitet waren. Die Lager in Uelzen und Gießen lagen beide auf der stadtabgewandten Seite des Bahnhofs.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

Schild "Notaufnahmelager Uelzen-Bohldamm"
Sign "Uelzen-Bohldamm Transit Camp"

Bundesrepublik Deutschland
1950er Jahre
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
 
 
  Warnschild des Bundesgrenzschutzes 
   
 
Im Sprachgebrauch mancher Bundesbürger blieb die DDR noch bis kurz vor ihrem Ende die "Zone".Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

"Achtung Lebensgefahr / Wirkungsbereich sowjetzonaler Minen"
"Warning: Danger / Area of Soviet Mines"

Emaillierwerk Hannover Mellendorf,
um 1965
Berlin, Deutsches Historisches Museum
 
 
 Stempel aus der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland 
   
 
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Stempel aus der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland
Stamp from the Permanent Mission of the Federal Republic of Germany

1980er Jahre
Berlin, Deutsches Historisches Museum
 
 
  "DDR" 
   
 
Nachdem die DDR der UNO beigetreten war, tilgte sie aus den Namen vieler nationaler Organisationen das Adjektiv "deutsch" und ersetzte es durch "DDR". Auch das Autokennzeichen "D", das zuvor in beiden deutschen Staaten gültig gewesen war, wurde am 1. Januar 1974 durch "DDR" ersetzt.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

"DDR"
Nach 1974
Berlin,Privatbesitz
 
 
  Treffen zwischen Bundeskanzler Willy Brandt und DDR-Ministerpräsident Willi Stoph 
   
 
In Kassel trafen Bundeskanzler Willy Brandt und Willi Stoph, Vorsitzender der Ministerrats, zum zweiten Mal zusammen. Tausende rechtsextreme Demonstranten versammelten sich in der Stadt. Sie griffen das Auto der beiden Regierungschefs an und verhinderten zunächst eine gemeinsame Kranzniederlegung für die Opfer des Faschismus. Die DDR-Delegation nutzte diese Vorälle, um eine Stellungnahme zum vorgelegten "20-Punkte-Memorandum" der Bundesregierung abzulehnen.
Das Memorandum enthielt erste Vertragsvorschläge zur Gestaltung der innerdeutschen Beziehungen. Stoph bestand vor jedem Vertragsabschluß auf einer vollen völkerrechtlicher Anerkennung der DDR.

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Treffen zwischen Bundeskanzler Willy Brandt und DDR-Ministerpräsident Willi Stoph
Meeting between Chancellor Willy Brandt and Willi Stoph, chairman of the GDR Council of Ministers

Kassel, 21. Mai 1970
Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung



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  Treffen zwischen Bundeskanzler Willy Brandt und DDR-Ministerpräsident Willi Stoph 
   
 
Nach kaum überwindbaren Meinungsverschiedenheiten über den Ort des Treffens und die Art der Anreise trafen sich Willi Stoph, Vorsitzender des Ministerrats, und Bundeskanzler Willy Brandt im grenznahen thüringischen Erfurt. Dieses erste Treffen von Regierungschefs beider deutscher Staaten verlief in frostiger Atmosphäre. Stoph legte einen Sieben-Punkte-Plan vor, der vor allem die "Herstellung normaler und gleichberechtigter Beziehungen" bei Aufgabe des Alleinvertretungsanspruchs der Bundesregierung zum Ziel hatte.

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Treffen zwischen Bundeskanzler Willy Brandt und DDR-Ministerpräsident Willi Stoph
Meeting between Chancellor Willy Brandt and Willi Stoph, chairman of the GDR Council of Ministers

Erfurt, 19. März 1970
Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
 
 
 Grenzfragen. Wo Deutschland liegt 
   
 
Auf die "offene deutsche Frage" gaben Politiker in Ost und West, Vertriebenenverbände und Bürger je nach Herkunft und politischer Überzeugung unterschiedliche Antworten. Sie war die Basis für das Verhältnis der beiden deutschen Staaten zueinander, sowie für die Beziehungen zum Ostblock und zu den Westmächten. Das Grundgesetz enthielt in der Präambel die Aufforderung "in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden". Da den Menschen in DDR die Ausübung des freien Selbstbestimmungsrechts versagt war,erhob die Bundesregierung den Anspruch, Deutschland allein zu vertreten. Aus dieser Rechtsposition war die Anerkennung der DDR ausgeschlossen. Die Deutschlandpolitik der Bundesregierungen mußte stets eine politische Balance finden, die es erlaubte, Erleichterungen für die Menschen in beiden deutschen Staaten zu erwirken, ohne gleichzeitig die Option auf die Wiedervereinigung zu verlieren. Die DDR wurde Teil des Ostblocks und erkannte 1950 die Verbindlichkeit der Oder-Neiße-Grenze als ihre östliche Staatsgrenze an.
 
 
 Border Questions - Where Germany Is Located 
   
 
Depending on their background and political leaning, citizens and politicians in East and West as well as associations of people expelled from their homeland responded differently to the "open German question." It constituted the basis of relations between both German states as well as their relations with the Soviet bloc and the Western powers. The preamble of the Basic Law contains the demand "to complete German unity and freedom in free self-determination." Since East Germans were denied their right to practice self-determination, the Federal Republic laid claim to the sole right to represent Germany. This legal position made it impossible for the Federal Republic to recognize the German Democratic Republic.In their Germany policy, the various West German governments were constantly forced to strike a political balance that enabled them to provide relief for people in both German states without renouncing the option of reunification. The German Democratic Republic became part of the Soviet bloc and in 1950 recognized the Oder-Neiße border as its eastern state border.
 
 
   
   
 
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RINNE HIER MITTE FLIESSTEXTKlicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.
 
 
   
   
 
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  Passierschein-Ausgabe in Berlin - Zehlendorf 
   
 
Für mehr als zwei Jahre war die Mauer in beide Richtungen auf legalem Wege unüberwindbar gewesen. Erst das "Passierscheinabkommen" ermöglichte es den Bürgern West-Berlins, die Weihnachtstage 1963 in Ost-Berlin zu verbringen.
790 000 Westberliner nutzten das Abkommen für 1,2 Millionen jeweils eintägige Besuche.
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Passierschein-Ausgabe in Berlin - Zehlendorf
Issuance of travel permits Berlin - Zehlendorf

West-Berlin, 19. Dezember 1963
Berlin, Landesbildstelle Berlin.
Zentrum für audiovisuelle Medien
 
 
  Passierschein für Westberliner zur Einreise nach Berlin (DDR) 
   
 
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Passierschein für Westberliner zur Einreise nach Berlin (DDR)
Travel permit for West Berliners going to East Berlin

Ost-Berlin, 1964
Berlin, Deutsches Historisches Museum
 
 
 Ostpolitik 
   
 
Die neue Ostpolitik der SPD/FDP-Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt umfaßte ein komplexes Vertragspaket. In rascher Folge wurden Verträge mit der Sowjetunion (12. August 1970) und Polen (7. Dezember 1970) über einen Gewaltverzicht und die Unverletzlichkeit der Grenzen abgeschlossen. Mit dem Abschluß des Viermächte-Abkommens über Berlin (3. September 1971) war die Voraussetzung für den Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR vom 21. Dezember 1972 geschaffen. Die Verträge waren sehr umstritten, wurde mit ihnen doch die Teilung Deutschlands vorerst hingenommen.Mit der Anerkennung der DDR brachte die Bundesrepublik zugleich ein neues Selbstverständnis zum Ausdruck: Sie war längt kein Provisorium mehr, sondern ein westeuropäischer Staat.
 
 
 Staatsangehörigkeit: demokratisch deutsch
Nationality: German Democratic Republic
 
   
 
Die erste DDR-Verfassung postulierte die "unteilbare demokratische Republik" mit nur einer Staatsangehörigkeit. Der Bau der Mauer 1961 allerdings unterstrich den Anspruch der DDR, ein eigenständiger Staat mit einer eigenen Nation zu sein. Nach der Aufnahme beider deutscher Staaten in die UNO und dem Abschluß des Grundlagenvertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR zog die DDR in ihrer neuen Verfassung von 1974 die Konsequenz aus ihrem Verständnis der nationalen Frage: Sie tilgte in offiziellen Bezeichnungen alle Erwähnungen einer einheitlichen Nation.
Der Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik wurde von der DDR als Ausdruck ihrer "imperialistischen Pläne" und als "revanchistisch" gegeißelt.
 
 
 Notaufnahme -
Helping Newly Arrived Refugees from East Germany
 
   
 
3,85 Millionen Menschen siedelten zwischen 1950 und 1961 aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland über. Am 22. Juli 1950 verabschiedete der Bundestag das "Notaufnahmegesetz", nach dem denjenigen Flüchtlingen eine Aufenthaltserlaubnis verweigert werden konnte, die die DDR ohne Gefahr für Leib und Leben verließen. In der Bundesrepublik der 50er Jahren hatte man zwar Verständnis für jeden, der nicht unter dem kommunistischen Regime leben wollte, andererseits aber waren bereits Millionen von Flüchtlingen aus den ehemaligen Ostgebieten gekommen. Noch 1951 wurden 62,9 % der Flüchtlinge abgelehnt. Sie durften als "Illegale" bleiben.Auch nach dem Mauerbau gelangten noch mehr als 1 Million Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik. Sie wurden als politische Flüchtlinge anerkannt.
 
 
 "Passierscheinabkommen" - "Travel Permit Agreement" 
   
 
Das sogenannte Passierscheinabkommen ermöglichte es den Bürgern West-Berlins erstmals seit dem Mauerbau am 13. August 1961, ihre Verwandten in Ost-Berlin zu besuchen. Die Verhandlungen zwischen den Vertretern der DDR und den Bevollmächtigten des Westberliner Senates waren schwierig gewesen: Die DDR wollte sich mit ihrer Vorstellung von West-Berlin als einer selbständigen politischen Einheit durchsetzen, während der Bundesrepublik Deutschland daran gelegen war, der Vereinbarung nicht den Charakter eines zwischenstaatlichen Abkommens zu verleihen.
 
 
 Reliefkarte 
   
 
Diese Karte hing im Dienstzimmer des sowjetischen Stadt- kommandanten von Dresden. Sie zeigt Deutschland von der polnischen Grenze bis zum Rhein aus militärischer Perspektive: Im Mittelpunkt Deutschlands und in der Mitte der Karte liegt die Stadt Fulda. Die Stadt Dresden liegt am äußersten rechten Rand des Kartenausschnitts.
Die Planungen sowohl der NATO als des Warschauer Paktes gingen davon aus, daß ein eventueller Einmarsch der sowjetischen Truppen in die Bundesrepublik über den östlichsten Punkt der DDR nahe der bundes- republikanischen Stadt Fulda stattfinden würde.
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Reliefkarte aus dem Dienstzimmer des sowjetischen Stadtkommandanten in Dresden
Relief map from the office of the Soviet military governor of Dresden

Nach 1961
Dresden, Militärhistorisches Museum

Die NATO bereitete sich auf diesen Fall mit regelmäßigen Militärübungen in der Nähe des „Fulda-Gap" („Fulda-Schneise") vor.