Erster offizieller Besuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik Deutschland: 
   
 
Mit seinem "offiziellen Besuch" in der Bundesrpublik erreicht Erich Honeckers auf Anerkennung der DDR ausgerichtete Außenpolitik ihren Höhepunkt. In Bonn wird er von Bundeskanzler Helmut Kohl mit offiziellem Zeremoniell empfangen. Trotz der angespannten Atmosphäre wurden Vereinbarungen zum Umweltschutz, zum Informations- und Erfahrungsaustausch beim Strahlenschutz sowei über verstärkte Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik unterzeichnet. Die von Honecker erwartete und dringend benötigte Wirtschaftshilfe für die DDR wird nur in Aussicht gestellt.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

Erster offizieller Besuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik Deutschland:
Erich Honecker's first official visit to the Federal Republic of Germany

Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
 
 
  "Unglaublich! Bonn rettet den Wald!" 
   
 
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"Unglaublich! Bonn rettet den Wald!"
"Unbelievable! Bonn Is Saving the Forests!"

ROBIN WOOD und Titanic
Bremen 1986/1987
Berlin, Deutsches Historisches Museum
 
 
  "Die Grünen Bundesgeschäftsstelle" - The Green Party 
   
 
In der zweiten Hälfte der 70er Jahre waren die Bürgerinitiativen zu einem wichtigen Faktor in der politischen Landschaft geworden. Seit dem Frühjahr 1977 schlossen sich Initiativen auf Landesebene zu grünen und bunten Listen zusammen. Die Partei "Die Grünen", 1980 gegründet, bündelte die Interessen der Umweltschutzinitiativen und wurde ihr politisches Sprachrohr. 1983 zog sie in den Bundestag ein. Die in ihrem ganzen Erscheinungsbild höchst ungewöhnliche Partei stellte die Prinzipien einer bis dahin unumstritten profitorientierten Nationalökonomie in Frage und machte sich für eine "postmaterialistische" Wirtschaftsweise stark, die die natürlichen Ressourcen schonen sollte.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

"Die Grünen Bundesgeschäftsstelle"
"The national offices of the Greens"

Bonn, um 1980
Bonn, Büro Grün GmbH
 
 
  "Unser Wald muß gesund bleiben!" 
   
 
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"Unser Wald muß gesund bleiben!"
"Our Forests Must Stay Healthy!"

Bonn 1986
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.,
Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
 
 
 Aufkleber Taz 
   
 
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Aufkleber "die tageszeitung. Täglich eine linke, radikale Zeitung"
Sticker "The tageszeitung. A leftwing, radical newspaper every day"

West-Berlin, 1980er Jahre
Berlin, taz-Verlags- u. Vertriebsges.mbH
 
 
 "Der Wald stirbt. [...] Der Wald soll leben" 
   
 
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"Der Wald stirbt. [...] Der Wald soll leben"
"The Forests Are Dying. [...] The Forests Shall Live"

Plakat der SPD zu den Wahlen zum Europaparlament
Bonn 1984
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer- Stiftung e. V.,
Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
 
 
 Angekommen im Provisorium 
   
 
Obwohl es den Bundesbürgern in den 80er Jahren so gut ging wie nie zuvor, sprachen immer mehr Menschen, vor allem der jüngeren Generation, von einer globalen Krise. Ein Thema prägte die öffentliche Diskussion: der Umweltschutz, speziell das Waldsterben. Der ursächliche Zusammenhang von Autoabgasen und Waldschäden stellte die Bürger der Bundesrepublik vor ein Problem: Entweder, so schien es, sie mußten auf ihr geliebtes Auto verzichten oder auf den geschätzten deutschen Wald. Die Einrichtung eines Bundesministeriums für "Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit" im Jahre 1986 ist Ausdruck gewachsenen politischen Bedeutung des Umweltschutzes.In der Deutschlandpolitik setzte die Regierung Kohl den Kurs der sozial-liberalen Koalition fort. Der Besuch des Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker 1987 in der Bundesrepublik war der Höhepunkt einer Deutschlandpolitik, die sich die Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Staaten zum Ziel gesetzt hatte. Man hatte sich, wenn auch zögernd, mit der Teilung arrangiert. Der europäische Integrationsprozeß wurde von der Bundesregierung intensiv vorangetrieben. Welche Bedeutung, die die von Michail Gorbatschow 1985 eingeleitete Politik der "Perestroika" für die deutsche Nation haben sollte, ahnte niemand.
 
 
 Germany under Construction 
   
 
West Germans were better off in the 1980s than ever before, but an increasing number of people, especially among the younger generation, were convinced that a global crisis was at hand. One topic dominated the public debate: the protection of the environment and, in particular, of the dying forests. West Germans faced a dilemma, since car emissions caused the environmental damage. It appeared they would have to forsake either their beloved cars or their cherished forests. The establishment of the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Reactor Safety in 1986 underscored the growing political importance of environmental protection.In its Germany policy, the government of Helmut Kohl continued the course set by the Social Democratic-Liberal coalition. The visit of Erich Honecker, chairman of the State Council of East Germany, to the Federal Republic in 1987 was the high point of a Germany policy whose objective was to normalize the relations between both German states. Both sides were learning to live with the division, if reluctantly. The West German government actively promoted the process of European integration. No one foresaw the importance of the policy of "perestroika," initiated by Mikhail Gorbachev in 1985, for the German nation.
 
 
 "Rettet den Wald" - "Save the Forest" 
   
 
Das "Zurück zur Natur" bedeutete keineswegs einen selbstgefälligen Rückzug aus der "großen" Politik. Hartnäckig wies die Partei "Die Grünen" auf die ökologischen Grenzen des Wachstums hin, die bereits seit dem 1972 erschienenen Bericht des Club of Rome bekannt waren. Die beängstigenden Phänomene "Saurer Regen", "Waldsterben" und "Ozonloch" trugen gemeinsam mit dem deutlichen Anstieg der Abeitslosenzahlen und den Kontroversen über die friedliche und militärische Nutzung der Atomenergie dazu bei, daß die realpolitische Fixierung der großen Volksparteien auf Grundwerte wie Leistung und Konsum von wachsenden Teilen der Gesellschaft zunehmend in Frage gestellt wurde.
 
 
 Die Umweltbibliothek - The Environmental Library 
   
 
Die Umweltbibliothek (UB) in Berlin entstand als unmittelbare Reaktion auf die Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl und aus Protest gegen die unzureichenden Informationen, die den Bürgern der DDR über die Medien des Landes zugänglich gemacht wurden. Die Idee zu einer derartigen Kommunikationsstätte war allerdings schon älter: "Umwelt" – verstanden in einem umfassenden Sinn, der Natur, Politik und Gesellschaft ebenso einschloß wie die Forderung nach dem Recht auf freie Meinungsäußerung und nach demokratischen Wahlen – war ein Themenkomplex, in dem sich die Unzufriedenheit mit dem DDR-Regime artikulierte.
 
 
 Die alternative Presse - The Alternative Press 
   
 
Die neuen sozialen Bewegungen schafften sich ihre eigenen Publikationsorgane. Zahllose Zeitungen und Zeitschriften der verschiedensten Initiativen wurden im Selbstverlag hergestellt und vertrieben. Sie verstanden sich als Gegenpol zur etablierten Presse insbesondere des Springer-Verlages. Das Projekt einer "linken, radikalen Tageszeitung" konnte 1979 dank eines großen Kreises von Unterstützern verwirklicht werden: Inzwischen zählt die "taz" zu den international anerkannten überregionalen Tageszeitungen.
 
 
 Homosexuelle Bürgerrechtsbewegung -
Homosexual Rights Movement
 
   
 
1969 wurde § 175 liberalisiert, der immer noch in der 1935 von den Nationalsozialisten verschärften Form gültig gewesen war und einen "Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich zur Unzucht mißbrauchen läßt", was hieß: jegliche homosexuelle Handlung mit Gefängnisstrafe ahndete. Von nun an war allein die Anwendung von Gewalt oder die Verführung Minderjähriger strafbar. Die Bereitschaft der Öffentlichkeit, gleichgeschlechtliche Lebensweisen anzuerkennen, entwickelte sich jedoch nur langsam und geriet in den 80er Jahren mit den ersten Diagnosen der Immunschwächekrankheit "AIDS" erneut ins Wanken.Dennoch ist es Schwulen und Lesben inzwischen gelungen, sich zu emanzipieren und selbstbewußt ein eigenes Leben zu leben. 1994 schließlich wurde der § 175 abgeschafft.
 
 
 Rosa Cavaliere
 
   
 
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