"Ein Gastarbeiter ist auch Dein Nächster!" 
   
 
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"Ein Gastarbeiter ist auch Dein Nächster!"
"A Foreign Worker is Thy Brother Too!"

Herausgeber:
Film und Plakation Frankfurt am Main
1966
Sankt Augustin, Konrad-Adenauer- Stiftung e.V.,
Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Plakatsammlung
 
 
 Rettungsreifen "MS Cap Anamur" 
   
 
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Rettungsreifen "MS Cap Anamur"
Life-saver "MS Cap Anamur"

Bundesrepublik Deutschland,
Anfang 1980er Jahre
Lübeck, Winfried Rüger,
Komitee Cap Anamur
 
 
 Strangers in Germany? 
   
 
Millions of foreigners have found a second home in the Federal Republic of Germany. At an early stage, the West German business community found itself in need of additional foreign workers. From 1955 to 1968, the Federal Republic signed agreements to recruit labor temporarily from southern Europe and North Africa. In 1973, the federal government called a halt to recruitment due to the rising number of unemployed. Up to this time, 14 million foreign workers had come to the Federal Republic of Germany. Of these, however, 11 million had returned to their home countries. Subsequently, moving to West Germany was only allowed for people wishing to marry or join their families.In 1949 the Federal Republic of Germany included in its Basic Law the internationally unique right to asylum for "politically persecuted persons." Following the influx of more than 400,000 asylum-seekers in 1992, only a small minority of whom were granted asylum, entry to the country was made more difficult, the application procedure was accelerated and the granting of asylum radically modified. In 1989, about 192,000 foreigners lived in East Germany, excluding Soviet soldiers. The 91,000 foreign workers contracted to work in East Germany covered the increased needs of its industry. However, they remained for the most part isolated from the population.
 
 
 Fremd in Deutschland? 
   
 
In der Bundesrepublik haben Millionen ausländische Mitbürger ein neues Zuhause gefunden. Die bundesdeutsche Wirtschaft benötigte schon früh zusätzliche ausländische Arbeiter. Von 1955 bis 1968 schloß die Bundesrepublik Abkommen zur temporären Anwerbung von Arbeitskräften aus Südeuropa und Nordafrika. 1973 verhängte die Bundesregierung aufgrund steigender Arbeitslosenzahlen einen Anwerbestopp. Bis dahin waren 14 Millionen Gastarbeiter in die Bundesrepublik gekommen, von denen 11 Millionen allerdings schon wieder in ihre Heimat zurückgekehrt waren. Der Zuzug in die Bundesrepublik war fortan nur durch Eheschließung und Familienzusammenführung möglich.Die Bundesrepublik hatte in ihrem Grundgesetz 1949 das weltweit einmalige Recht auf Asyl für "politische Verfolgte" aufgenommen. Als die Asylbewerberzahlen 1992 auf über 400.00 anstiegen und die Anerkennungszahlen weiterhin sehr niedrig blieben, wurde die Einreise erschwert, die Asylverfahren beschleunigt und somit die Anerkennungspraxis stark modifiziert. In der DDR lebten 1989 abgesehen von den sowjetischen Soldaten etwa 192.000 Ausländer. Die 91.000 ausländischen "Vertragsarbeitnehmer" deckten den Arbeitskräftebedarf der ostdeutschen Wirtschaft. Von der Bevölkerung blieben sie weitgehend isoliert.
 
 
 Flüchtlinge und Asyl - Refugees and Political Asylum 
   
 
Die Rettung vietnamesischer Boat people und die Aufnahme polnischer Asylbewerber aus der verbotenen Partei Solidarnosc in der Bundesrepublik Deutschland rückten das Thema Asyl 1980 in den Blick der Öffentlichkeit. Betrug die Zahl der Asylanträge 1975 noch weniger als 10 000, so stieg sie jetzt auf über 100 000 an. Mit der Öffnung der Ostgrenzen hatten mehr Menschen denn je die Möglichkeit, in Deutschland Asyl zu beantragen. Als die Asylbewerberzahlen 1992 auf über 400 000 anstiegen und nur ca. 10 % als politisch Verfolgte anerkannt wurden, setzte eine Debatte über eine Neuregelung der Asylgesetzgebung ein.Mit Maßnahmen zur Erschwerung der Einreise und zur Beschleunigung des Asylverfahrens wurde die Anerkennungspraxis stark modifiziert.