Vorhang eines Tora-Schrankes 
   
 
Der Text auf dem Parochet lautet: "Spende des Herrn Jakob Salzträger, sein Licht möge leuchten, zum Gedenken an die Seele seiner Eltern Ascher Selig und Juta, Tochter des Ruben, der Friede sei mit ihnen, und der Seele seiner Frau Hanna, Tochter des Salomon und ihrer Tochter Lea, die umgekommen sind in Auschwitz, der Herr möge ihr Blut rächen. Fürth / Rosch haschana / 5730" (13./14. September 1969). Der Text auf dem Kapporet lautet: "Schreibe zu einem guten Leben ein die Söhne Deines Bundes". Mit dem Tora-Vorhang wird der Tora-Schrank verhangen, in dem die Tora-Rollen aufbewahrt werden.
Die Tora gilt als die Offenbarung Gottes und wird ehrfürchtig gewürdigt.
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Vorhang eines Tora-Schrankes
Fürth, 13. September 1969
Fürth, Jüdisches Museum Franken

Jakob Salzträger war langjähriges Vorstandsmitglied und Ehrenvorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Fürth und Mazzenbäcker der Gemeinde.
 
 
 Sammelbüchse der Jüdischen Gemeinde zu Berlin "Gedenkt unserer Bedürftigen" 
   
 
Den jüdischen Gemeinden fallen zahlreiche soziale Aufgaben zu.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

Sammelbüchse der Jüdischen Gemeinde zu Berlin "Gedenkt unserer Bedürftigen"
Berlin 1950er Jahre
Berlin, Jüdische Gemeinde zu Berlin
 
 
 Islamischer Gebetszeiten-Kalender für Deutschland 
   
 
Als Gebetszeiten sind vorgeschrieben: Morgengebet: von der Morgendämmerung bis kurz vor Sonnenaufgang Mittagsgebet: nachdem die Sonne den örtlichen Meridian erreicht hat und bis ihr Stand den Gegenständen einen gleichlangen Schatten verleiht Nachmittagsgebet: sobald der Sonnenstand den Gegenständen gleichlange Schattenl verleiht, bis zum Sonnenuntergang Abendgebet: von Sonnenuntergang bis Einbruch der Dunkelheit Nachtgebet: von Einbruch der Dunkelheit bis Anfang der Morgendämmerung.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

Islamischer Gebetszeiten-Kalender für Deutschland
Mit Foto des Ingolstädter Kulturzentrums, in dem sich die Moschee befindet Ingolstadt, 80er Jahre
Ingolstadt, Islamisches Kulturzentrum Ingolstadt
 
TON MUEZZIN
 
 Koranständer 
   
 
Das rituelle Gebet wird in den Gebetsräumen der Moscheen stehend, sich beugend, auf Knien und mit der Stirn bis zum Boden verrichtet. Es gibt keine Tische, Bänke oder Stühle. Die Gemeindemitglieder, die im Gebetsraum aus dem Koran lesen möchten, setzen sich auf Knien vor den Koranständer und legen ihren Koran darauf. Auch dem Imam bietet er die Möglichkeit, seinen Koran niederzulegen, wenn er der Gemeinde aus ihm vorliest.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

Koranständer
Türkei, 1990er Jahre
Gladbeck, Diyanet Türkisch-Islamischer Kulturverein e.V.
 
 
 Buddha-Figur 
   
 
Diese Buddha-Figur wurde in Oberammergau geschnitzt, dem Ort der "Herrgottsschnitzer" und der Oberammergauer Passionsspiele, die alle zehn Jahre abgehalten werden. Sie ist an ein japanisches Vorbild aus dem 12. Jh. angelehnt.Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

Buddha-Figur
Rupert Blaschke Oberammergau
1994
Melle, Dr. Claus Bockbreder
 
 
 Fünfzig Tugenden? 
   
 
"Morgenstund hat Gold im Mund", "Müßiggang ist aller Laster Anfang", "Ehrlich währt am längsten": keine Tugend, für die es nicht das passende Sprichwort gäbe. Nahezu unverrückbar scheinen in diesen Sprachdenkmälern die überzeugungen des deutschen Bürgersinns festgeschrieben zu sein. Sie an veränderte gesellschaftliche Bedingungen anzupassen, ist ein Prozeß der in beiden deutschen Teilstaaten stattgefunden hat. Die Entwicklung der Bundesrepublik zu einer modernen Industriegesellschaft brachte es mit sich, daß sich die Lebensverhältnisse veränderten. Unterschiede von Stadt und Land wurden ausgeglichen, gesellschaftliche Hierarchien nivelliert.Ein "neues" Verständnis von Wertvorstellungen artikulierte sich in Bezeichnungen Fairness oder Zivilcourage. Sie fanden im allgemeinen Bewußtsein der gesellschaftlich positiven Verhaltensweisen ihren Platz. Andere als "Typisch deutsch" geltende Eigenschaften oder "Tugenden" wie Gehorsam und Disziplin wurden hingegen als "Sekundärtugenden", die der Gefahr einer Instrumentalisierung unterliegen, diskutiert. Gleichzeitig allerdings haben die gemeinsamen Werte ihre Verbindlichkeit eingebüßt. Mehr als zuvor ist heute jeder selbst dafür verantwortlich, die Tugenden, Normen und Werte zu begründen, an denen er sein Handeln ausrichtet.
 
 
 Fifty Virtues? 
   
 
"The early bird gets the worm," "The devil finds work for idle hands," "Honesty is the best policy" - there is no virtue that doesn't have a matching proverb. The popular German convictions expressed by them seem almost immutable, and yet the process of accommodating them to changed societal conditions took place in both German states. As West Germany developed into a modern industrial society, living conditions changed. Differences between city and country disappeared and societal hierarchies were smoothed out. A new understanding of values was articulated in terms like "fairness" and "civil courage," which found their way into the general consciousness as positive modes of behavior.On the other hand, traits or virtues considered typically German such as obedience and discipline were seen as "minor" virtues that posed the danger of instrumentalization. Nowadays societal values are no longer binding for everyone. More than ever before, individuals take responsible for defining the values and norms which guide their actions.