Ausstellungen

 

PEI-Bau / UG, 23. April bis 28. August 2005

Europas Juden im Mittelalter

In Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum der Pfalz, Speyer
Ansprechpartner: Prof. Dr. Ottomeyer / Ulrike Kretzschmar M.A.


Im Mittelalter entstanden in Europa zwei neue jüdische Traditionskreise: Aschkenas in Mitteleuropa und Sepharad auf der Iberischen Halbinsel. Dort erlebte das Judentum eine Blütezeit und leistete einen großen Beitrag zur geistigen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Europas. Die Ausstellung „Europas Juden im Mittelalter“ nimmt weltweit erstmals das mittelalterliche Judentum in seiner europäischen Dimension in den Blick.
Die Schau geht von der Antike aus und beschreibt die Anfänge jüdischen Lebens außerhalb des Landes Israel, konzentriert sich auf die Ansiedelungen am Rhein und auf der Iberischen Halbinsel und verfolgt dann die fortschreitende Vertreibung der Juden in regionalen wie überregionalen Pogromen bis zu der Erschließung neuer Siedlungsräume.
Einer der Schwerpunkte der Ausstellung liegt bei den drei Städten Speyer, Worms und Mainz:
Diese drei rheinischen Städte beherbergten im Mittelalter bedeutende jüdische Gemeinden, die das geistige Zentrum ihrer Zeit bildeten. Trotz der Unterschiede in Tradition und Brauchtum zwischen den Juden von Sepharad und Aschkenas verdeutlichen viele Exponate die engen religiösen, geistigen, kulturellen und wirtschaftliche Beziehungen untereinander.
Bedeutende hebräische Handschriften, seltene Kultgegenstände und einzigartige Schatzfunde geben Aufschluss über das Alltagsleben, die Ausübung der Religion und die wissenschaftlichen Kenntnisse in den jüdischen Gemeinden. Das zentrale Bauwerk einer Gemeinde, die Synagoge, wird mit unterschiedlichen Mitteln veranschaulicht: Eine 3 D–Rekonstruktion der mittelalter-lichen Synagoge von Speyer und eine architektonische Inszenierung geben Einblick in die bauliche Struktur und Nutzung. Daneben sind originale Architekturfragmente sephardischer und aschkenasischer Synagogen ausgestellt.
Den Kuratoren der Ausstellung ist es gelungen, bedeutende Exponate auszuleihen, die zum Teil noch nie ausgestellt waren. Ein jüngst geborgener Schatzfund aus Erfurt ist in seiner ganzen Fülle an kostbaren Gegenständen wie Münzen, prächtigen Broschen, Gürtelschnallen und einem Hochzeitsring erstmals vollständig zu sehen. Das Projekt „Europas Juden im Mittelalter“, das durch ein hochkarätiges Kuratorium und einen internationalen wissenschaftlichen Beirat begleitet wird, ist eine Ausstellung von höchstem Rang. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland Professor Dr. Horst Köhler und Seiner Majestät Juan Carlos I, König von Spanien.

Katalog zur Ausstellung
Hatje Cantz Verlag, 288 Seiten,
zahlreiche farbige Abbildungen, Preis 19,90 €.

Museumspädagogische Begleitmaterialien
Lehrerseminar: Dienstag, 26. April 2005, 16 bis 18 Uhr

Führungen
Montag, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag 15.00 Uhr,
Sonntag: Familienführung 11 Uhr
Preis pro Teilnehmer: 4 € (unter 18 Jahren frei)

Gruppen und Schulklassen sowie fremdsprachige Führungen nach Voranmeldung:
030/20304-750; email: fuehrung@dhm.de
Hörführung: 2 €

Schulklassen und Besuchergruppen bitten wir in jedem Fall den Besuchstermin beim DHM-Besucherservice anzumelden (Tel: 030-20304-750, FAX: 030-20304-759, fuehrung@dhm.de). Unangemeldete Gruppen müssen mit längeren Wartezeiten rechnen.

Link: Information für Lehrer

Eintritt
2 Euro
Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei
Montags freier Eintritt

Begleitprogramm
Konzert im Schlüterhof
„Trio Sefarad“, Madrid
Samstag, 23. April 2005, 18.30 Uhr

Vorträge

„Ich finde keinen Ort zur Ruhe, noch zum Rasten meiner müden Sohlen“ –
Jüdische Spuren in Toledo

Ana Maria López Álvarez, Direktorin des Museo Sefardí, Toledo
Mittwoch, 18. Mai 2005, 18.00 Uhr


Die Juden im spanischen Mittelalter. Ausführungen zu ihrer Geschichte
Dr. Javier Castaño, Rat für Wissenschaftliche Forschung Spaniens
Mittwoch, 8. Juni 2005, 18.00 Uhr


Die mittelalterliche Synagoge von Speyer –
Die Ruine und ihre virtuelle Rekonstruktion

Dr. Werner Transier, Historisches Museum der Pfalz Speyer
Mittwoch, 15. Juni 2005, 18.00 Uhr