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Ausstellungsplakat - Für immer Jung. 50 Jahre Deutscher Jugendfotopreis

Begegnen − Beobachten − Erzählen

 

Seit Beginn des Deutschen Jugendfotopreises reichen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Aufnahmen ein, die belegen, wie offen und interessiert sie ihre Mitmenschen und ihre Umgebung wahrnehmen. Durch das Medium Fotografie berichten Jugendliche einfühlsam und mit einem Blick auf menschliche Besonderheiten von Begegnungen in unterschiedlichen sozialen Welten. Nicht die technische Raffinesse der entstehenden Fotografien rückt in den Vordergrund, sondern das Erzählen über andere Menschen. Die Arbeiten lassen sich am besten unter dem Begriff der Sozialstudien zusammenfassen. Bis in die Gegenwart hinein werden sie vor allem von den höheren Altersgruppen eingereicht.

 

Die Themenvielfalt ist enorm. Nicht selten entspringen die Inhalte der persönlichen Situation der jungen Fotografinnen und Fotografen. Das Absolvieren des Wehr- oder Zivildienstes sowie ein Auslandsaufenthalt regen dazu an, sich mit neuen Erfahrungen und Lebenswelten auseinanderzusetzen.

 

Darüber hinaus nähern sie sich Themen, Orten und Menschen an, denen im Alltag häufig keine Aufmerksamkeit geschenkt wird. Eine Traberrennbahn, ein Wanderzirkus, ein Schlachtereibetrieb oder auch die öffentlichen Verkehrsmittel werden zu Schauplätzen und Begegnungsstätten, an denen die Jugendlichen Stimmungen nachspüren und diese durch ihre Arbeiten interpretieren.

 

In den ersten Jahrzehnten entstanden vor allem Einzelbilder. Seit den letzten zwanzig Jahren dominieren jedoch eindeutig Serien, also mehrere Fotografien zu einem Thema. Typisch für diese Arbeiten ist ihre Projekthaftigkeit, in denen – mit beinah filmischen Mitteln – das Wahrgenommene festgehalten wird.

 

Die Beschäftigung mit einem Motiv geschieht nicht selten über einen längeren Zeitraum. Diese Herangehensweise schließt oft aufwendige Recherchen sowie Gespräche mit den dargestellten Personen ein. Den Fotografinnen und Fotografen gelingt es durch teilnehmende Beobachtung, Vertrauen aufzubauen und sowohl fotografisch als auch gedanklich Eintritt in andere Lebensbereiche zu erhalten.

 

Das Ergebnis sind kleine soziologische Mikrostudien von ungewöhnlichen Begegnungen, die uns in eine andere Welt eintauchen lassen und uns die Vielschichtigkeit des menschlichen Daseins vergegenwärtigen.

Volker Krämer, ohne Titel, 1966, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Jörg-Peter Maucher, Photoverein, 1968, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Dirk Reinartz, Zigeuner, 1971, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Mario Wezel, In Pausen wird so mancher Spaß gemacht, aus der Serie Ein Sommer auf der Alm, 2010, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
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