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Unterwegs – Reisen und Entdecken

 

Kinder und Jugendliche verbindet das Streben, Neues zu entdecken. Neugier, Abenteuerlust und Freiheitsdrang ermutigen sie zu kleinen und großen Reisen. Seit der Gründung des Deutschen Jugendfotopreises zieht sich diese Thematik kontinuierlich durch die eingereichten Arbeiten und beweist damit deren große Bedeutung. Bereits das häufig gewählte Motiv von Wegen, Straßen und Schienensträngen, die sich durch die Landschaft ziehen, sowie weite Horizonte verweisen auf Sehnsucht und Fernweh. Zusätzliche Impulse verspricht der nächste Wettbewerb im Jahr 2012 zu liefern, der als Sonderthema »Unterwegs« ausgeschrieben hat.

 

Das Unterwegssein von Kindern und Jugendlichen gestaltet sich unterschiedlich. Kinder verlassen neugierig die vertraute Wohnung und erforschen die unmittelbare Umgebung. Die Entdeckungstour zu Fuß, mit dem Dreirad oder dem Fahrrad beginnt gleich vor der Haustür, im Garten oder auf verwilderten Brachflächen. Kinder nehmen Distanzen anders wahr; bereits ein Ort zwei Querstraßen weiter kann neu und aufregend sein.

 

Jugendlichen ermöglicht das Reisen den Ausbau ihrer Selbstständigkeit. Gezielt verreisen sie erstmals ohne Eltern und Familie. Allein, zu zweit oder in Begleitung der besten Freunde brechen sie auf. Das Verlassen der Heimat eröffnet ihnen neue Erfahrungswelten außerhalb des gewohnten Umfeldes, die auch fotografisch ihren Niederschlag finden. Rucksack, Zelt und VW-Bus deuten an: der Weg ist das Ziel, je kurzweiliger desto besser.

 

Ferne Reiseziele spielen bereits in den 1960er Jahren eine Rolle. Die Mobilität der Jugendlichen nimmt aber dank ausgebauter Reiseinfrastruktur in den folgenden Jahrzehnten noch zu. InterRail-Tickets, günstige, wenn auch unkomfortable Busreisen, Last-Minute-Angebote und der neue Markt der Billigflieger machen selbst noch die fernste Region auch für einen schmalen Geldbeutel zugänglich.

 

Das Themenspektrum der dabei entstehenden Fotos ist breit gefächert. Festgehalten wird sowohl der Vorgang des Reisens, die begleitenden Personen als auch das bereiste Land selbst: Ungewöhnliche Landschaften, verschlossen wirkende kleine Ortschaften, fremde Architekturformen, aber auch pittoreske Details aus dem Alltag und die Menschen selbst. Gerade das Einreichen von Serien, welches in den letzten zwanzig Jahren stark zugenommen hat, ermöglicht es den jungen Fotografen, sich eingehender mit einem Land und seinen Bewohnern auseinander zu setzen. Den Jugendlichen geht es aber nicht nur um die Befriedigung ihrer Reisesehnsucht. Der kritische Blick, der viele der eingereichten Arbeiten des Deutschen Jugendfotopreises kennzeichnet, manifestiert sich auch in den hier gezeigten Arbeiten. Das Erkunden fremder Länder schärft den Blick für vorhandene Gegensätze: Unterschiedliche Lebensformen und Lebensstandards sowie die ungleiche Verteilung von Wohlstand werden registriert und dokumentiert.

Doris Tomasi, ohne Titel, 1972, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Winfried Heun, ohne Titel, 1986, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Laura Wöhlbrandt, Magic Bus, 2006, Deutscher Jugendfotopreis/DHM
Anna Jockisch, aus der Serie Israel - orthodoxe Juden, 2006, Deutscher Jugendfotopreis/DHMM
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