João Barrento

Vor und nach der Nelkenrevolution

Vor der Revolution


1. Bei "Goethe konnte man denken - und zwar Dinge, die draußen undenkbar waren.
2. Bei "Goethe" konnte man lesen - und zwar Bücher und Zeitungen, die es nur in dieser Bibliothek gab (es ist heute noch so).
3. Bei "Goethe" hatte man das Gefühl, in Europa zu sein - etwas, das viele Portugiesen seit dem englischen Ultimatum 1890 nicht kannten und deshalb draußen, eben in Europa, suchten.


Nach der Revolution

4. "Goethe" war für viele die natürliche Verlängerung der Revolution - denn dort keimte sie teilweise auf.
5. "Goethe" ist heute, in einem Land, wo früher die Gallomanie herrschte und nun "Uncle Sam" wie überall sich niedergelassen hat, ein Ort der Differenz - denn auf Deutsch lässt sich anders denken, und das ›global village‹ bekommt plötzlich andere Farben und tiefere Konturen.

 

Der Artikel ist in der Festschrift zur gleichnamigen Ausstellung erschienen:

Murnau Manila Minsk
50 Jahre Goethe-Institut
Eine Ausstellung des
Deutschen Historischen Museums
und des
Goethe-Instituts Inter Nations e.V.
vom 5. Juli bis 25. September 2001

im Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3
10117 Berlin-Mitte

erschienen im C.H. Beck Verlag
Der Katalog ist über den Museumsladen des Deutschen Historischen Museums zu beziehen und kann per email unter verkauf@dhm.de bestellt werden.
Preise: DM 25,- für Ausstellungsbesucher und DM 39,- im Buchhandel. ISBN 3 406 47542 6.