AusstellungHintergrundZeittafelNavigationn_vordhm.gif (100 Byte)zurück zum Deutschen Historischen Museum
EinleitungRaum1Raum 2Raum 3Raum 4Raum 5Raum 6Raum 7Raum 8
 

Unterschiedliche Formen von politischer Öffentlichkeit
Parteienstreit und Einheitswahn

Diese Notwendigkeit spielt sich in der politischen Öffentlichkeit als Meinungsstreit und Wahlkampf ab. Statt Einigkeit zu zelebrieren, werden gegensätzliche Positionen bezogen, Konflikte geschürt, Beschuldigungen ausgesprochen und sogar die Regierungsfähigkeit der jeweils Herrschenden bezweifelt. Zum Repertoire einer solchen "Streitkultur" gehören Möglichkeiten mit Verfassungsgarantie: Versammlungsfreiheit, Streikrecht und sogar - obschon im Umfang umstritten - ein Recht auf Widerstand.

Plakat der FDP zur Bundestagswahl, 1953

Hier soll nicht behauptet werden, in der Bundesrepublik habe sich "Streitkultur" stets unbehindert entfalten können. Auch dort war und ist die herrschende Meinung oft nur die Meinung der Herrschenden; und gerade in Zeiten des Kalten Krieges regten sich dort militanter Ordnungssinn und unversöhnlicher Konformismus. Dennoch ist es wohl dem öffentlichen Meinungsstreit zu danken, daß sich die Westdeutschen Fraktionsbewußtsein und Konfliktbereitschaft angewöhnten - genug offenbar, um bestimmte Formen der Organisation und Manipulation von Massen mit der Befreiung vom NS-Regime für erledigt zu halten.

   

In der DDR hingegen hielt man es anscheinend für möglich, die von den Nazis begangenen "Entwendungen aus der Kommune" (Bloch) wieder in einen Status "linker Unschuld" zurückzuführen. In diesem Punkt hat "demokratischer Antifaschismus" sicher von Anfang an versagt.

3/3

zum Deutschen Historischen MuseumGästebuchMailvorherige Seitenächste SeiteSeitenanfang

 © Deutsches Historisches Museum