John F. Kennedy Plakatmotiv. © Runaway Technology

John F. Kennedy - Ausstellungstitel
Ausstellungshalle des Deutschen Historischen Museums von I. M. Pei, 26. Juni bis 13. Oktober 2003

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Zusammenarbeit
mit dem John F. Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin

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John. F. Kennedy
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Ausstellungsrundgang


I. Der Aufstieg

Im ersten Raum wird John F. Kennedys Familiengeschichte, seine Kindheit und das Familienleben mit seinen Eltern und acht Geschwistern gezeigt. Die Person Kennedy und sein politischer Weg bis ins Weiße Haus stehen im Mittelpunkt dieses Themenbereichs.

1.01 Eine amerikanische Erfolgsgeschichte:
Die Kennedys und die Fitzgeralds

"In dieser Familie wollen wir nur Gewinner."
Joseph Kennedy

Die ersten beiden Einwanderergenerationen der Kennedys und Fitzgeralds legten den Grundstein für den späteren Aufstieg. Durch die Heirat von Joseph Kennedy und Rose Fitzgerald verbündeten sich die zuvor konkurrierenden Familien und strebten als "Kennedys" vereint nach oben. Joseph Kennedys Geld und seine klugen politischen Investments öffneten die Tür zur Politik. Seine Ernennung zum Botschafter in London brachte der irisch-katholischen Familie auch die lange ersehnte soziale Anerkennung.


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Taufkleid von John F. Kennedy, ca. 1915

 

Taufkleid von John F. Kennedy, ca. 1915

Am 19. Juni 1917 wurde John F. Kennedy in der katholischen Kirche St. Aidan's in Brookline bei Boston getauft. Das Taufkleid hatten Nonnen eines Franziskanerklosters in Ost-Boston hergestellt. Es war ein Geschenk von Rose Kennedys Schwiegermutter. In ihm wurden alle neun Kinder getauft.

Taufkleid von John F. Kennedy, ca. 1915

John F. Kennedy als Baby, 1918

John Kennedy - beziehungsweise Jack, wie er von Anfang genannt wurde - wurde am 29. Mai 1917 als zweiter Sohn der Familie geboren.


John Fitzgerald Kennedy wurde am 29. Mai 1917 in Brookline bei Boston als zweites Kind von Joseph und Rose Kennedy geboren. In seinem Geburtshaus befindet sich heute ein Museum. Kennedy wurde mit der Taufe in die katholische Kirche aufgenommen. 44 Jahre später sollte er der erste katholische Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden.
In seiner Kindheit litt John F., genannt "Jack", unter einer Vielzahl schwerer Krankheiten. Er war von schmächtiger Gestalt, hatte Asthma, Allergien und Infektionen. Deswegen verbrachte er viel Zeit im Bett und las unzählige Bücher. Aus den Aufzeichnungen seiner Mutter erfahren wir, dass sich der spätere Präsident der Vereinigten Staaten durch nichts von anderen Kindern unterschied:
"Ich glaube, es gehört zu den legendären Vorstellungen, die man sich von einem Präsidenten macht, daß man glaubt, er besäße außergewöhnliche Qualitäten und habe sich als Kind durch unfehlbare Tugendhaftigkeit ausgezeichnet. Ich kann bestätigen, daß dies bei Jack nicht so war, und auch nicht bei Bobby, Teddy oder irgendeinem der anderen Kinder. Wenn sie es verdient hatten, dann war, glaube ich, ein ordentlicher Klaps eine der wirksamsten Methoden, ihnen eine Lektion zu erteilen."

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Geburtshaus von John F. Kennedy


Geburtshaus von John F. Kennedy

In diesem Haus in der Beals Street Nr. 83 im Bostoner Vorort Brookline wurde John F. Kennedy am 29. Mai 1917 geboren. Mit wachsendem Wohlstand und wachsender Kinderschar zog die Familie bald in ein größeres und repräsentativeres Haus in der Nachbarschaft und 1927 nach New York. Die Sommer verbrachten die Kennedys meist auf ihrem Anwesen in Hyannis Port auf Cape Cod in Massachusetts. In den Wintermonaten stand ein Ferienhaus in Palm Beach, Florida, zur Verfügung.



Rose Kennedy mit ihren Kindern Joe jr.,
Rosemary und John, 1919

Rose Kennedy organisierte das Familienleben nach strengen Regeln. Unpünktlichkeit, Unordnung und Nachlässigkeit wurden bestraft. Jede Mahlzeit wurde mit einem Gebet begonnen, und überhaupt spielte die Religion eine zentrale Rolle im Leben der Familie. Umso mehr schmerzten Rose die Affären ihres Mannes. Die zahlreichen Krisen der Ehe bekamen auch die Kinder zu spüren. Es mangelte ihnen an Zuwendung und Verständnis.

Rose Kennedy mit ihren Kindern Joe jr., Rosemary und John, 1919

 

Die Kennedys und die Fitzgeralds, die Vorfahren Kennedys, verließen aufgrund von Hungersnöten und wirtschaftlichen Krisen Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Heimat Irland in Richtung Amerika. Sie gehörten zu der über eine Million irischer Einwanderer in die U.S.A. Beide Familien ließen sich in Boston, der Hauptstadt von Massachusetts, nieder. Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Geschäftssinn und manchmal ein an Skrupellosigkeit grenzender Durchsetzungswille prägten beide Clans und wurden von Generation zu Generation weiter gegeben. Der Vater John F. Kennedys Joseph ging im Anschluss an sein Studium in Harvard ins Finanzgewerbe und war kurze Zeit später bei einem Bostoner Investmenthaus tätig. Mit 35 Jahren war er mehrfacher Millionär. Er heiratete Rose Fitzgerald 1914, nachdem ihr Vater seinen Widerstand gegen die Hochzeit aufgegeben hatte. Rose wurde in Klosterschulen und nach Europa geschickt, um die Verbindung mit Joseph - und damit die Verbindung der beiden rivalisierenden Familien - zu verhindern. Ohne Erfolg!


Die Kennedys vor ihrem Dinner mit dem englischen Königspaar, 4. Mai 1939

Die Kennedys vor ihrem Dinner mit dem englischen Königspaar, 4. Mai 1939

Zum Dank für dessen langjährige Unterstützung ernannte Präsident Franklin Delano Roosevelt den irischstämmigen Katholiken Joseph Kennedy im Dezember 1937 zum amerikanischen Botschafter in London. Auf diesem Wege erhielt die Familie endlich die soziale Anerkennung, nach der sie so lange gestrebt hatte. Doch schon bald trübten die Tode von Joe jr. und Kathleen die heile Welt der Kennedys. Joseph Kennedy, der einen Kriegseintritt der USA vehement ablehnte, wurde zum Anfang 1941 zum Rücktritt gezwungen.

 

Das Foto zeigt die komplette Familie Kennnedy in London, wohin Vater Joseph Kennedy 1937 von Präsident Franklin Delano Roosevelt als Botschafter entsandt wurde. Kennedy hatte dessenWahlkampf 1932 und 1936 unterstützt. Da die Kennedys in Boston nicht vollkommen zur High society der Stadt gehörten, waren Empfänge im Buckingham Palace Balsam auf ihre Seelen.
Doch in den ersten Kriegsjahren wurde der Botschafter zunehmend zu einer Belastung für die amerikanisch-britischen Beziehungen: Er lobte das Münchner Abkommen Chamberlains mit Hitler, wodurch das Dritte Reich Böhmen und Mähren erhielt. Und er bekämpfte öffentlich einen Kriegseintritt Amerikas. 1940 wurde er nach Washington zurückberufen und reichte kurze Zeit später seinen Rücktritt ein.
Das Bild wurde im Mai 1939 vor einem Dinner mit dem englischen Königspaar aufgenommen. Es ist das letzte glückliche Zeugnis der Familie vor den beruflichen und persönlichen Schicksalsschlägen. Von links nach rechts: Rose Kennedy, Edward, Rosemary, Joe jr., Joseph Kennedy, Eunice, Jean, John, Patricia, Robert, Kathleen.
Joseph als der dominierende Patriarch der Familie impfte vor allem seinen Söhnen einen unbedingten Siegeswillen ein: "Werdet nicht Zweite oder Dritte. Das zählt nicht. Ihr müsst gewinnen."


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