John F. Kennedy Plakatmotiv. © Runaway Technology

John F. Kennedy - Ausstellungstitel
  Ausstellungshalle des Deutschen Historischen Museums von I. M. Pei, 26. Juni bis 13. Oktober 2003
 

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Zusammenarbeit
mit dem John F. Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin

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John. F. Kennedy
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Ein Interview mit Herrn Franke aus Berlin

Herr Franke war von 1964 bis 1999 Abgeordneter im Abgeordnetenhaus; vorher (und in diesen Zeitraum fällt auch der Berlinbesuch Kennedys) war er in der Protokollabteilung tätig. Er war mit dafür zuständig, die 18 Stunden, die Kennedy in Berlin verbringen sollte, zu organisieren, u.a. die Strecke, die dabei abgefahren werden sollte. Zur Vorbereitung darauf musste er zweimal gegen zwei Uhr nachts einzelne Strecken abgefahren, um diese "auszutesten".

Als Kennedy in Berlin ankam, war Herr Franke mit im Autokonvoi; er war mit dem damaligen Polizeipräsidenten Duensing im Wagen. Dahinter kam der Wagen mit Kennedy, Brandt und Adenauer. Immer wieder kam Herr Franke dank seiner perfekten Englischkenntnisse mit Kennedy kurz ins Gespräch. Dieser war sichtlich beeindruckt und auch überrascht von den jubelnden Menschenmassen überall in Berlin - Herr Franke schätzt, dass insgesamt eine Million Menschen auf der Straße waren. Kennedy fragte ihn, wie es zu dieser Begeisterung kommen könne, wie man sich das erklären könne. Franke erklärte es ihm mit der besonderen Popularität, die Kennedy auch in Deutschland genießen würde. Dieser Erklärung fügte er hinzu, dass sich die Berliner geehrt fühlten, den mächtigsten Mann der Welt in ihrer Stadt begrüssen zu dürfen.

Amüsiert erinnert sich Herr Franke auch daran, dass er beispielsweise vor Kennedys Ankunft aus Sicherheitsgründen eine "Fahrstuhlprüfung" im Rathaus Schöneberg absolvieren musste, um den Präsidenten unbeschadet in den ersten Stock zu befördern. Natürlich blieb der Fahrstuhl dann auch prompt für kurze Zeit stecken und die Panik im Organisationsteam war groß - Kennedy habe das aber wohl nicht registriert.

Auch bei der berühmten Balkonrede war Herr Franke dabei und stand neben Kennedy. Filmaufnahmen, die ihn neben dem Präsidenten zeigen, waren damals in der Wochenschau zu sehen. Die Rede blieb für Herrn Franke ein unvergessliches Ereignis. Beinahe wäre jedoch noch einmal eine kleine Panne passiert, erzählt Herr Franke: eine Mitarbeiterin der Protokollabteilung, die Willy Brandt ein kleines Gastgeschenk reichen sollte, damit er es dem Präsidenten übergeben konnte, wurde nicht vorgelassen. Es gab Sicherheitsbestimmungen, die vorsahen, dass solche Geschenke zunächst auf einem Sprengplatz auf Sprengsätze untersucht werden sollten. Herr Franke sagte, dass er glücklicherweise in die Situation eingreifen und das Geschenk an sich nehmen konnte, um es an Brandt weiterzureichen.

Wie die meisten Menschen, kann sich Herr Franke auch noch gut erinnern, wo er war, als er von der Ermordung Kennedys hörte: er saß zu diesem Zeitpunkt gerade im amerikanischen Protokoll beim Kaffee. Wie alle anderen war er geschockt, konnte sich das ganze nicht erklären. Auch zu diesem traurigen Anlass wurde ihm die Rolle des Organisators zuteil: Willy Brandt musste gesucht werden, der irgndwo auf einem Kongreß war, um eine kurze Gedenkrede zu halten. Die Berliner Trauerfeier sollte zeitgleich mit den Feierlichkeiten in den USA, abends, in völliger Dunkelheit stattfinden. Es war geplant, dass ein Trompeter den Zapfenstreich spielte, bevor die Freiheitsglocke läutete. Allerdings, so Herr Franke, funktionierte sie erst nach einer Minute, weil die Mechanik der elektrisch betriebenen Glocke um eine Minute verzögert einsetzt. Somit fand also - ungeplant - noch eine Gedenkminute statt.


 
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