Lebensstationen in Deutschland 1900 bis 1993

 

TOTENHEMD FÜR EIN KIND

UM 1910(?); BAUMWOLLE, GAZE, SPITZE, KUNSTSEIDE (SCHLEIFEN); MASCHINENSTICKEREI; L 59 CM

DHM 1991/159.2 / ABB. SEITE 33

 

Die Vorderseite des Hemdes ist mit einer in Falten gelegten Gazeschicht verziert und mit Spitze, Kordeln und Schleifen geschmückt. Die Rückseite des Hemdes ist offen und schmucklos.
Die Ähnlichkeit des Totenhemdes mit einem Taufkleid ist auffällig. Beide sind weiß (weiß ist traditionell die Farbe für Totenwäsche), und auch Form und Ausstattung ähneln sich.
Diese weitaus kostengünstigere Totenwäsche aus Papier, seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Markt, ahmte die prächtige Seiden-, Damast- oder Satinausstattung der Begräbnisse "erster Klasse" bzw. die Kaschmir- und Tüllrüschenwäsche der "zweiten und dritten" Klasse nach und ermöglichte auch den ärmeren Bevölkerungskreisen ein würdiges und zugleich kostengünstiges Begräbnis.




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