Lebensstationen in Deutschland 1900 bis 1993

 

PHOTOGRAPHIEN ZUR ERINNERUNG AN DIE KONFIRMATION

UM 1890-1910; 10,4/16,7 X 4,8/8,6 CM

DHM 1991/966FF.

 

Die aus Siegen, Berlin, Zwickau, Magdeburg, Schwiebus, Görlitz, Frankfurt/M. und anderen Orten stammenden Atelieraufnahmen ähneln sich. Die Kleidung war - über alle regionalen und sozialen Unterschiede hinweg - das äußere Zeichen, das den Konfirmanden und die Konfirmandin als angehenden Erwachsenen auswies. Die Jungen trugen ihren ersten Anzug mit langen Hosen. Dunkle Lederschuhe, ein weißes Hemd, häufig mit Fliege, vervollständigten die festliche Erwachsenenkleidung. Wer es sich leisten konnte, präsentierte sich außerdem mit Lederhandschuhen, einem Ziersträußchen im Revers und einem Hut.
Einige der Konfirmanden tragen eine Taschenuhr, die ein ebenso beliebtes Konfirmationsgeschenk war wie die Medaillons der Mädchen. Diese zeigen sich in ihrem ersten langen, schwarzen Kleid, das die meisten als Festtagskleid noch lange weiter verwandt haben dürften. Bei den Bessergestellten glänzt der Stoff seidig, ist das Kleid mit Spitzeneinsätzen und Stickerei verziert; bei den Ärmeren sind die Kleider schlichter. Viele tragen zumeist weiße Lederhandschuhe und einen Blumenstrauß, der oftmals, besonders im Berliner Raum, mit einer langen, bestickten Schärpe geschmückt wurde - eine Aufmachung, die einer Braut ähnelt. Ein Gesangbuch ist auf den Konfirmationsphotos fast immer zu sehen.
Ausstaffiert wie Erwachsene wirken die Konfirmanden oft etwas verloren in ihrer strengen Kleidung.

 



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