Lebensstationen in Deutschland 1900 bis 1993

 

PHOTOGRAPHIE EINES KORPSSTUDENTEN

AUFNAHME: PHOTOGRAPHISCHES ATELIER VON RICHARD KASBAUM BERLIN, VOR 1914; 49 X 39 CM (MIT ORIGINALRAHMEN)

DHM 1989/1305

 

Der Schmiß deutet darauf hin, daß der Student einer schlagenden Verbindung angehörte. Die Waffe in seiner Hand ist eine "Glocke" des Typs, mit dem in den Universitätsstädten östlich der Elbe gefochten wurde. Im Zirkel auf dem Tönnchen sind die Korporationsnamen verschlüsselt wiedergegeben; sie sind hier nicht genau zu erkennen. In Berlin hatte das WSC-Corps Saxonia einen ähnlichen Zirkel.
Auf dem Paukboden als Stätte von Mannbarkeitsriten und Mutproben holten sich die Studenten der schlagenden Verbindungen in Duellen auffällige, oft mit Gewürzen noch gezielt vergrößerte Schmucknarben, die - wie H.-U. Wehler es einmal ausdrückte - "zwar von aufgeklärten Potentaten in Schwarz-Afrika als Relikte böser Vorzeit verboten wurden, im Deutschen Reich jedoch ihren Träger vor aller Augen als Mitglied der akademischen Oberschicht auswiesen."




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