Lebensstationen in Deutschland 1900 bis 1993

 

PLAKAT"RASSENSCHANDE TODESSTRAFE FÜR RASSESCHÄNDER"

HG.: JULIUS STREICHER ENTWURF: PHILIPP RUPPRECHT ("FIPS") DRUCK: HANS LOTTER, NÜRNBERG UM 1936; LINOLDRUCK; 84 X 59,4 CM

DHM 1990/1102

 

Das Propagandaplakat wurde herausgegeben vom antisemitischen Hetzblatt "Der Stürmer", das 1923 gegründet worden war. Dargestellt wird der Kopf eines Juden im Profil, der wie ein Teufel das idealisierte Gesicht einer "arischen" Frau mit Flammen zu umzüngeln scheint. Das Plakat wirbt für eine Sondernummer, die vorgibt, die Nürnberger Gesetze erläutern zu wollen. Dahinter verbirgt sich jedoch eine Hetzkampagne des "Stürmers", die die Todesstrafe für "Rasseschänder" fordert.
Die Strafen für "Rassenschande", die anfänglich Zuchthausstrafen vorsahen, wurden nach Kriegsbeginn mit der "Verordnung gegen Volksschädlinge" (05.09.1939) nicht selten durch Todesstrafen verschärft. Es lag jetzt in der Macht der Staatsanwaltschaft, diese Verordnung anzuwenden und das Delikt vor ein Sondergericht zu bringen.




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