Lebensstationen in Deutschland 1900 bis 1993

 

BEILEIDSSCHREIBEN DES KOMPANIECHEFS UND TODESANZEIGE

18.02./06.03.1944; TINTENSCHRIFTLICH; 29,8 X 21 CM (BEILEIDSSCHREIBEN); PAPPE, DRUCK; 10,4 X 14,8 CM (TODESANZEIGE)

DHM 1990/1536, 1535

 

Das Beileidsschreiben an den Vater des gefallenen Soldaten wurde vom Kompaniechef verfaßt:
"Im Felde, den 18.2.1944 Sehr geehrter Herr Bendzus! In dem Gefecht in Dubno (Ukr) am 12.2.44 fiel Ihr Sohn der Soldat Herbert Bendzus im Kampf um die Freiheit Großdeutschlands in soldatischer Pflichterfüllung, getreu seinem Fahneneid für Führer, Volk und Vaterland.
Zugleich im Namen seiner Kameraden spreche ich Ihnen meine wärmste Anteilnahme aus. Die Kompanie wird Ihrem Sohn stets ein ehrendes Andenken bewahren und in ihm ein Vorbild sehen.
Die Gewißheit, daß Ihr Sohn für die Größe und Zukunft unseres ewigen Deutschen Volkes sein Leben hingab, möge Ihnen in dem schweren Leid, das Sie betroffen hat, Kraft geben und Ihnen ein Trost sein.
In aufrichtigem Mitgefühl grüße ich Sie mit Heil Hitler".
Die tröstenden Worte, die der Kompaniechef dem Vater schrieb, wurden in der Todesanzeige von der Familie wieder aufgegriffen. Die von einem schwarzen Trauerrand umrahmte Todesanzeige weist als einzigen Schmuck ein Eisernes Kreuz mit einem Hakenkreuz auf. Der Text der Anzeige lautet: "Unerwartet traf uns die Nachricht, daß unser einziges Kind, unser innig geliebter, guter Sohn, der Soldat Herbert Bendzus am 12. Februar 1944 im Osten in Dubno (Ukraine) im Alter von 18 Jahren sein hoffnungsreiches Leben für Führer, Volk und Vaterland lassen mußte."
Die Angehörigen zeigten ihre Verbundenheit mit dem Staat, indem sie in der Traueranzeige betonten, daß ihr Sohn "für Führer, Volk und Vaterland" gestorben sei. Sie griffen damit die vom Kompaniechef gebrauchte Formulierung wieder auf. Zugleich versuchten sie mit dieser Deutung, dem Sterben des 18jährigen einen Sinn zu geben.




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