|  | PLAKAT "DIE PAROLE DER WOCHE / 7.-13. MAI 
        1936 / EIN WORT DES FÜHRERS ZUM EHRENTAG DER MUTTER"  HG.: ZENTRALVERLAG DER NSDAP, MÜNCHEN DRUCK: 
        M. MÜLLER UND SOHN KG, MÜNCHEN 1936; BUCHDRUCK; 54 X 134 CM 
       DHM, BESTAND ZEUGHAUS (P 62/1755) | 
   
    |  | Die "Parole der Woche", eine von der Reichspropagandaleitung 
        der NSDAP herausgegebene Wandzeitung, griff hier ein innenpolitisches 
        Thema, den Muttertag, auf und kommentierte diesmal nicht, wie sonst üblich, 
        politische oder militärische Ereignisse.Die Nationalsozialisten stellten den Muttertag in den Dienst ihrer bevölkerungspolitischen 
        Bemühungen. 1907 war dieser Ehrentag in den USA eingeführt worden 
        und wurde seit 1922 auch in Deutschland gefeiert. Nicht nur politische 
        und finanzielle Maßnahmen sollten die Geburtenraten steigern, sondern 
        auch ideologisch sollte dem Status der Mutter ein neuer, heroischer Impetus, 
        ähnlich dem des kämpfenden Mannes, zukommen.
 In der Mitte des Plakats befindet sich dazu ein Zitat von Adolf Hitler: 
        "Mit jedem Kind, das die Frau der Nation zur Welt bringt, kämpft 
        sie ihren Kampf für die Nation. Der Mann tritt für die Nation 
        ein, wie die Frau für die Familie eintritt. Die Gleichberechtigung 
        der Frau besteht darin, daß sie in den ihr von der Natur bestimmten 
        Lebensgebieten jene Hochschätzung erfährt, die ihr zukommt. 
        Deshalb sehen wir in der Frau die ewige Mutter unseres Volkes und die 
        Lebens-, Arbeits- und auch Kampfgefährtin des Mannes."
 Nicht die Gleichstellung der Geschlechter, vielmehr eine entscheidende 
        Geschlechterdifferenzierung prägte die NS-Ideologie. Die Aufgabe 
        der Frau wurde auf die Funktion des Gebärens reduziert; in dieser 
        Rolle wurde sie wiederum zur Heroin erhöht.
 
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