Lebensstationen in Deutschland 1900 bis 1993

 

ABZEICHEN "TIMUR TRUPP"

UM 1980; KUNSTSTOFF; BEDRUCKT; DM 4,6 CM

VOLKSSOLIDARITÄT, ZENTRALAUSSCHUSS, BERLIN

 

Dieses Abzeichen trugen Mitglieder der Jungen Pioniere, die im "Timur Trupp" halfen. Damit wurde die freiwillige Hilfe u.a. für alte Menschen bezeichnet, so benannt nach dem Buch des sowjetischen Schriftstellers Arkadij Gajdar "Timur und sein Trupp". Es erzählt die Geschichte eines Jungen, der mit seinen Freunden alten Menschen hilft.
Die Hilfe der Kinder für die Alten wurde gesellschaftlich zwar stark beachtet und gewürdigt, mußte jedoch zwangsläufig eine sporadische bleiben. Weitgehend unsichtbar und ohne gesellschaftliche Anerkennung dagegen blieben die Betreuungsleistungen von Familienangehörigen, insbesondere von Frauen. Für sie kann man durchaus dann eine neue Lebensstation ausmachen, wenn sie die Pflege der alten Eltern bzw. Schwiegereltern aufnehmen. Allerdings gibt es dafür keine ritualisierte Form; es ist ein schleichender Prozeß - mit dem Resultat, daß vielfach über Jahre hinweg ohne gesellschaftliche Unterstützung und unter Zurückstellung eigener Wünsche und Interessen die Töchter oder Schwiegertöchter die alten Menschen pflegen. Zu dieser kritischen Einschätzung kam eine DDR-Studie aus den Jahren 1989/90.




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