Ausstellungsobjekte

Neben zahlreichen Fotos sind in der Ausstellung auch ausgesuchte Exponate von großer Aussagekraft zu sehen. Die Sammlung von Gegenständen verdeutlicht die moderne Aufgabenstellung eines völkerkundlichen Museums und belegt die gezeigte Geschichte.
Ein herausragendes Objekt der Ausstellung ist der Teil eines Hererograbes des 19. Jahrhunderts, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Missionaren nach Deutschland geschickt wurde:

"Das Grabmal ist heute einzigartig als Objekt einer musealen Sammlung. Es dokumentiert den Einfluß, den die historischen Beziehungen zwischen Namibia und Deutschland auch auf deutsche Museumssammlungen hatten. Tatsächlich ist das Grabmal nur dadurch bis heute erhalten geblieben, daß es im Wuppertaler Museum aufbewahrt wurde. Im Namibia des 19. Jahrhunderts wurden Gräber dem natürlichen Verfall preisgegeben. Allerdings wurden ihre Orte erinnert – bis heute existieren zahlreiche mündliche Überlieferungen in Herero, die historische Siedlungsorte und die dazugehörigen Gräber und Grabmäler beschreiben. So ist es möglich, daß der Name des Verstorbenen in Erzählungen bewahrt worden ist und die 'Herkunftsfamilie' des Grabmals eines Tages ausfindig gemacht werden könnte.

Viele Objekte in deutschen (Völkerkunde-)museen, die aus der Kolonialzeit stammen und bei denen Herkunft und Umstände des Erwerbs nicht genau geklärt werden können, besitzen eine solchermaßen ambivalente Geschichte. Sie werfen Fragen nach dem Umgang mit und der Präsentation von fremden Kulturgütern auf. Wird dies sichtbar gemacht, sind sie eindrucksvolle Zeichen der ohnehin ambivalenten "geteilten Geschichte".

Larissa Förster


Teil eines Hererograbmal (19. Jh.)
© Rheinisches Bildarchiv Köln.