Ausstellungen

 

Die Ausstellung zur Eröffnung der neuen Wechselausstellungshalle


I. M. Pei - Museumsbauten

I.M.Pei -
Museumsbauten

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums
Kuratorin: Ulrike Kretzschmar M.A.

25. Mai 2003
bis 14. März 2004
im Pei-Bau

 

Mit der großen Sonderausstellung "Idee Europa. Entwürfe zum Ewigen Frieden" wird im Mai die von Ieoh Ming Pei entworfene Wechselausstellungshalle des Deutschen Historischen Museums der Öffentlichkeit übergeben. Zugleich wird anlässlich der Eröffnung noch eine zweite Ausstellung mit dem Titel "I. M. Pei - Museumsbauten" gezeigt. Diese möchte dem Berliner Publikum den in New York lebenden Architekten in seiner Eigenschaft als langjährig erfahrenen
Baumeister von Museumsarchitekturen vorstellen und einen Überblick über seine wichtigsten Museumsbauten bieten. Über ein Dutzend Museen auf drei Kontinenten hat I.M. Pei bis heute realisiert. Zwei weitere Bauten befinden sich zur Zeit in Planung bzw. im Bau.

Als am 26. Juni 1996 der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages seine Zustimmung zu einem Neubau für die Wechselausstellungen des Deutschen Historischen Museums gab, wurde aufgrund seiner Erfahrung auch ausdrücklich die direkte Beauftragung I.M. Peis begrüßt. Bundeskanzler a. D. Dr. Helmut Kohl gelang es damals den international renommierten Architekten Pei für diese Berliner Aufgabe zu gewinnen. Die anfängliche Kritik der Fachwelt an der Vergabe eines öffentlichen Gebäudes ohne vorausgegangenen Wettbewerb verstummte schnell, als Pei am 17. Januar 1997 in Berlin unter großer Zustimmung seinen Entwurf vorstellte.
"Die Berliner Mitte bekommt wieder ein Herz" resümierte eine von vielen regionalen Zeitungen, die den Entwurf allesamt als glücklich und bestechend befanden. Peis Referenz an den Berliner Baumeister Schinkel erfüllt sich in diesem anspruchsvollen Museumsbau, den Florian Mausbach, Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, beim Richtfest am 16. April 2002 eine "harmonische Synthese zwischen einem künstlerischen Architekturentwurf und der Nutzung als Ausstellungshaus" nannte. Prof. Dr. Hans Ottomeyer, Generaldirektor des DHM, beschrieb den Bau als ein "städtebauliches und urbanistisches Meisterwerk mit beeindruckenden Perspektiven und räumlichen Verschränkungen". Mausbach betonte die besondere Qualität der beim Bau verwendeten Materialien - "den technisch und optisch gelungenen Sichtbeton, den französischen Kalkstein, den nordamerikanischen Granit und die gebogenen Gläser, mit denen sich das Gebäude zum Zeughaus öffnet und den Besucher freundlich empfängt". Ein Ort entsteht, an dem sich Barock und 20. Jahrhundert auf spannungsvolle Weise begegnen, ein "neues, sehr markantes, dabei aber sensibel in die vorhandenen Strukturen des Zeughaus-Areals eingepasstes Wahrzeichen mit hoher Besucherattraktivität", fügte Ottomeyer in seinem Statement hinzu.

Ein Bestandteil der Peischen Gesamtkonzeption ist die Überdachung des Schlüterhofes des Zeughauses mit einer filigranen Glas-Stahl-Konstruktion, die das architektonische Kleinod des 300-jährigen, vollständig restaurierten Barockgebäudes, auf spektakuläre Weise bereichert.

I. M. Peis berufliche Laufbahn begann bereits mit einem Museumsentwurf. Für seine Abschluss-arbeit an der Harvard School of Design entwarf Pei 1946 sein erstes Museum. Dies war der Auftakt zu einer Reihe von Museumsbauten von ganz unterschiedlicher Prägung. Eines aber haben alle seine Museumsbauten gemeinsam: das Streben nach Perfektion, die Sorgfalt im Detail und die hohe Qualität der verwendeten Materialien.
Weltberühmt geworden ist I. M. Pei als Museumsarchitekt in den siebziger und achtziger Jahren durch zwei herausragende Entwürfe: Mit der National Gallery in Washington und seiner groß-artigen Umgestaltung des Grand Louvre in Paris stellte er durch seine meisterliche Verbindung von historischer Bausubstanz und moderner Architektur sein geniales Können unter Beweis. Peis Fähigkeit, für seine Bauten eine dem jeweiligen Ort angemessene Sprache zu finden und eben nicht nur durch eine "typische Handschrift" aufzufallen, machte ihn zum idealen Architekten auch für das Deutsche Historische Museum.

Die Ausstellung stellt anhand von Modellen, Fotos und Plänen in chronologischer Reihenfolge seine wichtigsten Museen in Amerika, Frankreich und Japan vor und verweist darüber hinaus auf zwei aktuelle Museumsprojekte, die zur Zeit von I. M. Pei geplant werden.

Es erscheint eine Publikation im Prestel-Verlag.

 

Fakten und Zahlen zum Pei-Bau:

Vorstellung des Entwurfs 17. Januar 1997
Erster Spatenstich 27. August 1998
Richtfest 16. April 2002
Schlüsselübergabe 28. Februar 2003
Gesamtfläche 9.300 qm
Nutzfläche 4.700 qm
Gesamtkosten 54 Millionen €


Link: Ulrike Kretzschmar, Abteilungsleiterin Ausstellungen und Baureferentin des DHM:
Urban Theatre - I.M.Peis - Ausstellungsbau
Link: Ausführliche Informationen zum Neubau und dem Architekten