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Michael Mathias Prechtl wird 75. Der Künstler aus Nürnberg bespielt bis heute sein imaginäres Welttheater. Aus dem Fundus zieht er immer Neues, um es mit Farbe, Stift und Pinsel auf Papier zu bannen und den Betrachter zum Nachdenken zu verführen. Prechtl zählt zu den bekanntesten Graphikern und Buchillustratoren der Bundesrepublik Deutschland und sein Œuvre zeigt nach beinahe 50 Jahren Arbeit: Prechtl war und ist vielschichtig.
 
 
Als Liebhaber der Geschichte und Literatur, als Wortspieler, anarchistischer Denker und melancholischer Spaßmacher ist er einer, der nicht müde wird, dies in seinen Bildern umzusetzen. Sein kritischer Ansatz ist der Zweifel. Wie kaum ein anderer vermochte Prechtl sich von den "Fesseln" der Galerie- und Museumskunst zu befreien. Besonders bekannt ist sein Utopisches Paar - Schaf und Wolf: Es ist die visuelle Parabel vom Glück des Unmöglichen.
 
 

Im Zentrum der Ausstellung stehen Prechtls Geschichts- und Literaturbilder. Allesamt sehr individuelle, nicht selten subversive Interpretationen von Geschichte und Geschichten. Zu sehen ist aber auch der weniger bekannte Porträtist fürs Fernsehen und die New York Times. Wegen zu großer Häßlichkeit verschmähte einmal die New York Times sein zweites Porträt Nixons. Später im tiefsten Watergate-Desaster sah er genau passend aus und die Redaktion druckte es ab. "Man muß manchmal warten, bis die Gezeichneten der Zeichnung ähnlich werden", meint Prechtl heute.

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348 Werke sind in der Ausstellung zu sehen. Parallel zeigt das Kulturamt Neukölln in der Galerie am Körnerpark vom 23. Juni bis 22. April 2001 eine Ausstellung mit Prechtls Plakaten.