Vier Frauen (1969/ 70)
Prechtls "Auseinandersetzung mit der Dürerzeit seit Anfang der sechziger Jahre ist ungewöhnlich und pionierhaft. Die Berührung mit Dürer, die schon für 1939 nachweisbar ist, die 1965 mit drei Lithographien einen ersten Höhepunkt erreichte und in den komplexen Werken um die Reise ›Mit Dürer unterwegs‹ kulminierte, ist ein Prozess fortlaufender Weiterentwicklung. Jugendeindrücke und der Genius loci der Wahlheimat Nürnberg sind als Triebfedern der Altdeutschen-Rezeption allein nicht vorstellbar. Man darf sicher sein, dass Pablo Picasso, den Prechtl einmal seinen ›selbstgewählten Lehrer‹ genannt hat, eine entscheidende mentorhafte Vermittlerrolle zugefallen ist." (Matthias Mende, 1974, Museen der Stadt Nürnberg)
1970 fuhr Prechtl in Begleitung eines Fernsehteams des ZDF unter Leitung des Regisseurs Heinz Dieckmann die Spuren Dürers ab, indem er dessen historische Reise in die Niederlande (im Auto) nachvollzog. Darüber entstanden ein Film, viele teilweise großformatige Bilder und eine Buchveröffentlichung (Skizzenbuch der Niederländischen Reise, Nürnberg 1974). Den letzten Essay über Dürers Landschaftsaquarelle schrieb Prechtl 1995 für das Merian-Heft über Franken.
