Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen

Das Tierepos vom Fuchs und seiner listenreichen Bezwingung seiner Gegner erfuhr seit dem Mittelalter zahlreiche Bearbeitungen. Weiterentwickelt wurde es in der 1498 anonym in Lübeck erschienenen berühmten niederdeutschen Volksdichtung Reynke de vos. Diese war die Vorlage für Goethes 1794 gedrucktes Tierepos.

Ursprünglich parodierte die Geschichte die höfische Gesellschaft. Sie war ein satirischer Fürstenspiegel. Dagegen machte Goethe aus ihr einen "Hof- und Regentenspiegel", der menschliche Schwächen und Untugenden bloßstellte. Reineke wandelt sich vom Bösewicht zum Schelm.

 
 
Wieder illustriert Prechtl nicht im eigentlichen Sinn des Wortes die Geschichte. Seine zwanzig gezeichneten und aquarellierten Tierbilder sind eigenständig. Sie beziehen sich zwar auf die Fabel, gehen aber teilweise darüber weit hinaus. Manchmal sind eindeutig historische (Ein Laich, ein Teich, ein Führer), manchmal zweideutig zeitpolitische Bezüge sichtbar (Katerfrühstück).