
* Laufen am
Neckar, 20.3.1770, + Tübingen, 7.6.1843
Nach dem Besuch zweier Klosterschulen studierte Hölderlin 1788 - 1793
am Tübinger Stift Theologie. 1794 wurde er auf Empfehlung Schillers
Hauslehrer bei einem der Söhne Charlotte v. Kalbs und ging mit ihm
1795 nach Jena, wo das Dienstverhältnis endete. Nach weiteren Stationen
als Hofmeister u. a. in Bordeaux holte ihn sein Freund I. von Sinclair
1804 als Bibliothekar nach Bad Homburg.
1806 wurde er wegen einer geistigen Erkrankung in eine Heilanstalt
verwiesen. Ungeheilt entlassen, lebte er bis zu seinem Tode im Hölderlinturm
am Neckar, gepflegt von einer Tübinger Schreinerfamilie. Schon in
seiner Studienzeit versuchte er sich in der Dichtkunst und orientierte
sich nach einigen Versuchen in Klopstocks Stil an Schiller. Seine
Dichtung, z. T. beeinflusst von seiner Begeisterung für die Französische
Revolution, v. a. im antiken Griechenland spielend, fand erst in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Anerkennung. Weiterhin übersetzte
Hölderlin die Tragödien des Sophokles (König Ödipus; Antigone
(beide 1804)).
Werke:
Hyperion oder der Eremit in Griechenland (2 Bände, 1797/1799); Der
Tod des Empedokles (entstanden 1798-1800, gedruckt 1826); Der Archipelagus
(1800); verschiedene Hymnen und Oden.