Johann Gottfried Schnabel
(Chirurg, Schriftsteller)

* Sandersdorf bei Bitterfeld, 7.11.1692, + nach 1750
Pseudonyme: Gisander, Gysander, E.v.H
Schnabel nahm von 1708 - 1712 als Feldscher unter Prinz Eugen an den Brabanter Feldzügen im Spanischen Erbfolgekrieg teil. 1737 - 1745 lebte er in Stolberg und war dort unter dem Reichsgrafen zu Stolberg-Stolberg Büchercommissar, Lotteriecollecteur, Reisebegleiter des Grafen und von 1731 - 1738 Herausgeber der zweimal wöchentlich erscheinenden Stolbergischen Sammlung Neuer und Merkwürdiger Welt-Geschichte. 1737 wurde ihm durch Stolberg-Stolberg der Titel eines Hofagenten verliehen, er verlor aber im selben Jahr bei dem Regierungswechsel die Förderung des Grafen. Zeitgenössisch bekannt waren v. a. seine Romane, besonders die Robinsonade Die Insel Felsenburg (bzw. Wunderliche Fata einiger See-Fahrer).

Werke: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer (4 Bände, 1731-1743), 1828 von Ludwig Tieck in 6 Bänden neu herausgegeben unter dem Titel: Die Insel Felsenburg; Der im Irrgarten der Liebe herumtaumelnde Cavalier (1738); Der aus dem Mond gefallene und nachhero zur Sonne des Glücks gestiegene Printz (1750).