
* Kamenz, 22.1.1729,
+ Braunschweig, 15.2.1781
Nach dem Besuch der Fürstenschule in Meißen studierte Lessing 1746
- 1748 an der Universität Leipzig u. a. Theologie, Medizin und Philosophie.
Danach ging er nach Berlin, wo er mit Voltaire, Herder, Klopstock,
M. Claudius und Bach zusammentraf. Hier gab er die Zeitschrift Beyträge
zur Historie und Aufnahme des Theaters (später Theatralische
Bibliothek) heraus und arbeitete als Mitarbeiter der Berlinischen
Privilegirten Zeitung.
1760 - 1765 war Lessing aus finanziellen Gründen als Privatsekretär
in Breslau tätig. Nach kurzer Arbeit am Deutschen Nationaltheater
in Hamburg (1767/ 1768) wurde Lessing 1770 Bibliothekar in Wolfenbüttel.
Durch seine Arbeit war er zwar nun finanziell abgesichert, allerdings
konnte er sich trotzdem keinen aufwändigen Lebensstil leisten
(lediglich eine wenig ergiebige Italienreise 1775/ 1776). Dazu führte
er in der Kleinstadt Wolfenbüttel nach dem Tod seiner Frau (1776)
abseits der deutschen Gelehrtenschaft ein einsames Leben.
Lessing begann schon im Studium mit seiner literarischen Arbeit. Er
gilt als der wichtigste deutsche Vertreter der Aufklärung. Die Themen
Toleranz, Vernunft und Freiheit der Aufklärung spiegeln sich auch
in seinen Dramen und seiner Publizistik wieder (Nathan der Weise,
Minna von Barnhelm, Anti-Goeze etc.).
Werke
(Auswahl): Schriften (6 Bände, Berlin, 1753-1755; Frühwerk: u. a.
Miss Sara Sampson, Die Juden, Der junge Gelehrte etc.); D. Faust (Berlin,
1759); Laokoon: Oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie (Berlin,
1766); Minna von Barnhelm (Berlin, 1767); Hamburgische Dramaturgie
(2 Bände, 1768/1769); Wie die Alten den Tod gebildet (Berlin, 1769);
Emilia Galotti (Berlin, 1772); Die Erziehung des Menschengeschlechts
(Braunschweig, 1777); Anti-Goeze. Das ist Notgedrungene Beyträge zu
den freywilligen Beyträgen des Herrn Pastor Goeze (11 Teile, Braunschweig,
1778); Ernst und Falk. Gespräche für Freymäurer (Wolfenbüttel, 1778,
anonym); Nathan der Weise (Berlin, 1779).