Johann Gottfried von Herder
(Schriftsteller)

* Mohrungen, 25.8.1744, + Weimar, 18.12.1803
Nachdem Herder ab 1761 als Kopist bei einem Diakon arbeitete, studierte er 1762 - 1764 Medizin, dann Theologie und Philosophie in Königsberg. 1764 wurde er Lehrer in Riga, 1767 Prediger. 1769 machte er eine Reise nach Frankreich und traf u. a. mit Diderot, Lessing, M. Claudius und Goethe zusammen.
1771 wurde Herder Konsistorialrat in Schaumburg-Lippe, 1776 Generalsuperintendent in Weimar. 1788/ 1789 machte er eine Italienreise. Herder war v. a. als philosophischer, kulturhistorischer und theologischer Schriftsteller aktiv. Dazu schrieb er allerdings auch einige lyrische Dramen. Seine Arbeiten sind von einem rationalistischen und liberalen Geist geprägt. 1802 wurde er geadelt.

Werke: Über die neuere Deutsche Litteratur (3 Bände, 1767); Kritische Wälder (3 Bände, 1769); Abhandlung über den Ursprung der Sprache (1772); Von der deutschen Art und Kunst (1773); Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit (1774); Brutus (1774); Älteste Urkunde des Menschengeschlechts (4 Teile, 1774-1776); Volkslieder (2 Teile, 1778/1779); Vom Geist der Ebräischen Poesie (2 Teile, 1782-1783); Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (4 Teile, 1784-1791); Gott. Einige Gespräche (1787); Briefe zur Beförderung der Humanität (10 Teile, 1793-1797); Christliche Schriften (5 Bände, 1794-1798); Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft (2 Teile, 1799); Kalligone (3 Teile, 1800); Der Cid (1805); Adraesta (6 Bände, 1801-1803); Journal meiner Reise im Jahre 1769 (3 Bände, 1846, hrsg. von Emil Gottfried von Herder).