
Die literarische
Figur der Dogge Berganza taucht zum erstenmal in der 1613 erschienenen
Novelle El Coloquio de los Perros von Miguel de Cervantes Saavedra
auf. Die literarische Form der Hundegespräche basiert auf noch
älteren Vorlagen.
Bei Cervantes unterhält sich Berganza mit einem weiteren Hunde namens
Cipión über ihre früheren Besitzer. Der Held Berganza erfährt anhand
der Erfahrung der realen Welt bei verschiedenen Besitzern den Widerspruch
zwischen romantisierender Literatur und rauher Wirklichkeit. Nach
verschiedenen Weiterführungen diverser spanischer Autoren sind v.
a. E. T. A. Hoffmanns Nachrichten von den neuesten Schicksalen
des Hundes Berganza erwähnenswert.
Hier trifft der menschliche Ich-Erzähler auf dem Heimweg von seiner
Kneipe auf Berganza. Dieser erzählt von seinem wechselvollen Leben
und den unangenehmen, z. T. bitteren Erfahrungen mit den Menschen.
Mit Hilfe der Figur karikiert Hoffmann Personen aus seiner näheren
Umgebung aber auch sich selbst.
Außerdem bezieht er auf diese Weise Stellung zur zeitgenössischen
Musik und dem Theater. Eine moderne Fassung des Berganza-Stoffes bot
Zsuzsanna Gahse 1984 mit ihrer Bearbeitung.
Miguel
de Cervantes Saavedra, El Coloquio de los Perros, in: Novelas Exemplares,
Band 12, Madrid 1613; E. T. A. Hoffmann, Nachricht von den neuesten
Schicksalen des Hundes Berganza, 1814; Zsuzsanna Gahse, Berganza,
1984.