
* Seßwegen
(Livland), 12.1.1751, + Moskau, 14.5.1792
Nach dem Studium der Theologie in Königsberg (1768 - 1771) wurde Lenz
1771 Hofmeister in Straßburg, wo er auch Goethe kennen lernte. 1776
weilte Lenz kurze Zeit am Weimarer Musenhof, musste jedoch wegen Streitigkeiten
mit Goethe noch im selben Jahr Weimar verlassen. In den Jahren danach
schaffte es Lenz nicht, sich eine Existenz aufzubauen. Auf mehreren
Reisen durch Europa auf der Suche nach Anstellung verstarb er schließlich
völlig verarmt in Moskau.
Lenz gilt als typischer Vertreter des Sturm und Drang. Die Ablehnung
durch Goethe schadete Lenz allerdings selbst noch postum. Erst nach
Büchners Novelle Lenz (1835), richtig aber erst im 20. Jahrhundert,
wurde Lenz wieder entdeckt.
Werke:
Die Landplagen (1769); Die neue Menoza (Leipzig, 1774); Anmerkungen
übers Theater nebst angehängten übersetzten Stück Shakespeares (Leipzig,
1774); Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung (Leipzig,
1774); Die Soldaten (Leipzig, 1776); Die Freunde machen den Philosophen
(1776); Der Engländer (Leipzig, 1777). Postum wurden u. a. 1819 die
Satire Pandaemonium Germanicum, 1835 sein lyrisches Werk im Sesenheimer
Liederbuch und 1882 sein Romanfragment Der Waldbruder herausgegeben.
Mehrere seiner Werke sind verloren gegangen.