Schwarz-rot-goldene Wahlurne, vermutlich für die Wahlen zur deutschen Nationalversammlung und zum württembergischen Landtag
Leutkirch, Mai 1848

Pappe beklebt mit Papier; 97 x 54 x 54 cm
Leutkirch im Allgäu, Museum im Bock

 

Auf Beschluss des Vorparlaments vom 3. April 1848 sollten allgemeine und gleiche Wahlen zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung durchgeführt werden. Die Organisation der Wahlen wurde den einzelstaatlichen Regierungen überlassen. Die Leutkirchner Wahlurne lässt sich anhand der Farben und der Siegelfragmente zeitlich einordnen. Die Siegelfragmente gehören zu den Siegeln des Stadtschultheißamts und des Stadtrats von Leutkirch. Die Stempel dazu wurden um 1820 angefertigt und waren vermutlich bis 1854 in Gebrauch. In dieser Zeit sind nur zwei Wahlen denkbar, zu denen eine schwarz-rot-goldene Urne passt: Die Wahlen zur deutschen Nationalversammlung und zum württembergischen Landtag, die beide im Mai 1848 stattfanden. Auf dem Urnendeckel befindet sich ein beweglicher Knauf, mit dem der Einwurfschlitz für die Wahlscheine geöffnet beziehungsweise verschlossen wurde. Die Urne selbst war während der Wahl versiegelt, sodass der Deckel nicht abgenommen werden konnte.