Während ihrer gesamten Regierungszeit gab sie immer wieder Portraits in Auftrag, um jene Personen zu verewigen, die ihr lieb waren, die mit ihr verwandt waren oder die ihr treu gedient hatten. Viele dieser ganz unterschiedlich großen Portraits waren zugleich Bestandteile sorgsam geplanter Arrangements vor allem auf Schloß Windsor, in Buckingham Palace und in Osborne und wurden zu den großen Wandgemälden von Familien- oder Staatsereignissen in Bezug gesetzt, von denen viele erwartungsgemäß bis zum äußersten mit erkennbaren Personen und Gesichtern angefüllt waren. Die Königin war überdies stets um Portraits von ihren Verwandten im Ausland bemüht, deren Aktivitäten und Wohlergehen sie mit nie versiegendem Interesse verfolgte und denen sie umgekehrt oft Kopien von den in England gemalten Portraits zukommen ließ. Insbesondere sorgte sie dafür, daß in regelmäßigen Abständen sorgfältig durchdachte offizielle Portraits von ihr selbst und ihren nächsten Angehörigen angefertigt wurden und daß Kopien davon, in manchen Fällen auch überragend gut gelungene Stiche, ins Ausland verschickt wurden.Die Hinterlassenschaft des Prinzen, in seinen Anschaffungen ebenso wie in der Anordnung und Ausstellung der Königlichen Sammlung, wurde nach seinem Tod von der Königin wie ein heiliges Vermächtnis verwaltet. Zur Zeit ihres eigenen Todes im Jahre 1901 war die Royal Collection gewaltig gewachsen, besser dokumentiert und wahrscheinlich auch besser gepflegt als jemals zuvor in ihrer Geschichte. Man tut sich schwer, nicht die posthume Zerstörung eines Großteils des räumlichen Ambiente zu beklagen, das einen so trefflichen Rahmen für die gemeinsame Errungenschaft der Königin und des Prinzen abgab, nicht zu bedauern, daß viele der Dinge, die in ihrer Gesamtheit für unser Verständnis ihres Geschmacks und ihrer künstlerischen Ambitionen so aufschlußreich wären, heute in alle Winde zerstreut sind.
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