Das Ende der Grenzkontrollen
Nach dem Fall der Mauer verlor die deutsch-deutsche Grenze ihre Bedeutung als Barriere zwischen Ost- und Westdeutschland. Zwar wurden nach dem 9. November 1989 bald wieder Kontrollen durchgeführt; die Grenze konnte jedoch meist umstandslos passiert werden.
Zugleich hatte die Modrow-Regierung zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die den Grenzverkehr in beide Richtungen erleichterten: Mindestumtausch und Visumpflicht für Bundesbürger entfielen seit dem 24. Dezember. Zudem wurden fast 200 neue Grenzübergänge eröffnet und Verkehrswege, durch die Teilung jahrzehntelang unterbrochen, wieder hergestellt.
Ab April 1990 forcierte die neue Regierung unter Lothar de Maizière den Abbau der Grenzanlagen. In Berlin verschwand die Mauer bis Ende des Jahres fast vollständig. Wegen der bevorstehenden Währungs- und Wirtschaftsunion beschloss die Regierung, die Kontrollen an der deutsch-deutschen Grenze zum 1. Juli einzustellen.
Am 21. September unterzeichnete der Minister für Abrüstung und Verteidigung, Rainer Eppelmann, den Befehl zur Auflösung der DDR-Grenztruppen; die Soldaten wurden teilweise in die Grenzschutzpolizei der Bundesrepublik übernommen.